Finanz-Szene - der Podcast

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Pranjal Kothari, Sparkasse Bremen

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Lässt sich so eine einzelne Sparkasse eigentlich digitalisieren? Oder ist das Quatsch? Weil: So eine einzelne Sparkasse verfügt ja über keine eigenständige IT. Sondern: Ihre entsprechenden Dienste (oder jedenfalls das meiste davon) bezieht sie aus dem Verbund.
Was theoretisch eigentlich dafür spräche, das mit der Stand-alone-Digitalisierung bleiben zu lassen und auf das zu warten, was aus dem Verbund (oder genauer: von der Finanz Informatik) kommt.

In der Tat scheint bei vielen Sparkassen genau das die Denke zu sein: Mal gucken, was die FI macht. Und lieber nicht die Finger verbrennen. Eine Sparkassen allerdings widersetzt sich dieser Logik schon seit Jahren – nämlich die aus Bremen. Beim Robo Advisor setzt sie statt auf den Bevestor auf einen eigenen Ansatz namens "Smavesto". In puncto digitale Bancasurrance kooperiert sie fernab der Verbund-Lösungen mit JDC. Bei KMU-Krediten kollaboriert sie mit Creditshelf. Und auch in der Baufi-Vermittlung und neuerdings sogar in der Crowd-Finanzierung sind die Hanseaten mit je eigenen Lösungen am Start.

Dazu passt, dass die Sparkasse Bremen ihre komplette Zentrale samt 600 Mitarbeitern vor zwei Jahren aus der Innenstadt in ein Technologiezentrum auf der grünen Wiese verlagert haben. Und dazu passt auch, dass die Bremer 2019 als eine der ersten Sparkassen hierzulande die Position des "Chief Digital Officers" schufen und selbige nicht etwa intern besetzten. Sondern: mit einem Manager, der in seinem Leben zwar u.a. eine Großbank (Unicredit), eine Immo-Plattform (Planethome), eine Beraterfirma (BCG) und ein Fintech (die Finleap-Tochter DFS) von innen gesehen hatte. Aber keine Sparkasse.

Pranjal Kothari heißt der Mann. Was genau er seit zweieinhalb Jahren mit einer der größten Sparkassen macht und warum er den digitalen Umbau für nicht weniger als "existenziell" hält – das berichtet Kothari in der heutigen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast".

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Reiner Braun, Empirica AG

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Zugegeben – über die Sparkasse Karlsruhe wissen wir nur eine einzige Sache. Aber vielleicht reicht das ja auch. Die Sparkasse Karlsruhe nämlich hat, wie dieser Tage vermeldet wurde, ihr Neugeschäft in der privaten Wohnbaufinanzierung 2021 um 47% (!) nach oben getrieben. Nur noch mal zur Erinnerung. Wir reden hier von einem Markt, der nach Ansicht der Bundesbank in Teilen der Republik um 40% überbewertet ist. Und dem die Bafin jüngst eine besondere "Verwundbarkeiten gegenüber negativen wirtschaftlichen Entwicklungen" attestierte. Natürlich, es wäre unfair, würden wir uns hier jetzt auf die Sparkasse Karlsruhe kaprizieren. Denn: Im Grunde ist Karlsruhe überall. In Hessen etwa, wo die regionale Sparda-Bank ihr entsprechendes Neugeschäft im vergangenen Jahr um ein Viertel gesteigert hat. In der Lausitz, wo die Sparkasse Spree-Neiße ihre Kreditvergabe binnen vier Jahr mehr als verdoppelt hat. Im Kölner Umland, wo die KSK Köln zwar ihre Kreditgeschäft zurückfährt – aber nur in der Unternehmensfinanzierung, nicht in der Baufinanzierung. Nun ist das Thema selbstverständlich nicht neu!!! Schon vor einem Jahr haben wir an dieser Stelle einen Podcast unter der Headline "Was droht unseren Banken, wenn der Immobilien-Zyklus endet?" gemacht. Bloß – nur weil das Thema bekannt ist, heißt das ja nicht, dass die Dringlichkeit nachlässt. Im Gegenteil: Die Preise für Wohnimmobilien steigen und steigen (auf Jahressicht um weitere 12%); der Kreditbestand wächst und wächst (auf Jahressicht um weitere 7% auf nunmehr rund 1.600 Mrd. Euro); und die Aufsicht warnt und warnt und ergreift inzwischen ja sogar handfeste Maßnahmen. Allein: Werden die Aufseher erhört? Und sollte man überhaupt auf sie hören? Denn sprechen nicht etliche Parameter (darunter nüchtern betrachtet auch der Zuzug von Kriegsflüchtlingen) sogar dafür, dass Nachfrage und Preise hoch bleiben? Höchste Zeit, unseren Podcast mal wieder dem für Banken und Sparkassen so eminent wichtigen Wohnimmo-Markt zu widmen – wobei wir uns freuen, einen der führenden Experten auf diesem Gebiet gewonnen zu haben, nämlich Reiner Braun, Geschäftsführer des Empirica-Instituts.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Stefan Tirtey/CommerzVentures

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Finanz-Szene – Partner-Podcast. Zu Gast: Dr. Peter Klenk / zeb

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Die Provisionsergebnisse steigen! Das ist der (rosa-)rote Faden, der sich durch die 2021er-Zahlen praktisch sämtlicher retailfokussierter Banken hierzulande zieht, von der ING Diba bis zur deutschen Santander, von der großen Sparkasse bis zur kleinen Volksbank. Indes: Was hiervon ist Wertpapier-Boom und was ist Kontoführung? Beziehungsweise: Ist überhaupt irgendwas hiervon (also: von den Ertragszuwächsen) Kontoführung?

Rückblende: Seit Mitte der 2010er-Jahre steigen oder jedenfalls stiegen die Kontoführungs-Gebühren hierzulande kontinuierlich an. Laut Statistischem Bundesamt ging allein der Preis fürs Girokonto zwischen 2015 und 2021 um durchschnittlich 39% in die Höhe. Zum allgemeinen Preisauftrieb trugen neue Premium-Modelle (etwa: "N26 Metal") ebenso bei wie sogenannte Mehrwert-Konten; die Proteste der Kunden hielten sich in Grenzen.

Dann allerdings erließ der Bundesgerichtshof im vergangenen April sein Urteil zur "Zustimmungsfiktion". Und seitdem? Ist eine eigentlich simple Kalkulation (höhere Preises = höhere Erträge) zu einer Rechnung mit etlichen Unbekannten mutiert. Wenn ich meinen Kunden jetzt bei jeder Preiserhöhung um sein Einverständnis bitten muss – wie stellen ich das an? Rechtlich, argumentativ und kommunikativ? Und wie kann ich auch die Kunden überzeugen, die ihre Zustimmung (erst einmal) verweigern)?

Fest jedenfalls steht: Die Preismacht, wie sie Banken und Sparkassen bis vor einem Jahr gegenüber ihren Kunden hatten, ist dahin. Neue Pricing-Strategien müssen her. Doch wie sehen diese Strategien aus? Darüber haben wir für unseren heutigen Partner-Podcast mit einem ausgewiesenen Fachmann auf diesem Gebiet gesprochen, nämlich Peter Klenk von unserem Premium-Partner zeb. 
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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Hans-Joachim Reinke

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Wenn die DZ Bank in dieser Woche den vermutlich höchsten Gewinn ihrer Geschichte präsentiert (bisheriger Rekord: 2,9 Mrd. Euro im Jahr 2014) – dann wird der Mann, der den größten Teil zu diesem Ergebnis beigetragen hat, nicht mit auf der Bühne stehen. Nun muss man betonen, dass dem Mann, von dem wir hier reden, mitnichten irgendein Unrecht geschieht. Er ist ja nicht der Chef der DZ Bank, sondern lediglich der Chef ihrer Fondstochter, der Union Investment. Und doch darf man mutmaßen: Der DZ Bank ist es vielleicht gar nicht unlieb, dass ihr wichtigster Mann immer so ein bisschen im Schatten bleibt.

Dazu muss man wissen: Hans-Joachim Reinke, Sternzeichen: Vertrieb, ist eher keiner dieser modernen Banker, die den Journalisten von den PR-Leuten für die schönen Porträts empfohlen werden. Auch 2010 schon nicht, als er bei der Union Investment auf den Chefposten rückte. Damals steckte ja allen noch die Finanzkrise in den Knochen. Die Lehman-Oma. Die Sache mit den Zertifikaten. Sie wissen schon. Das Zeitalter des Vertriebs, so schien es, war vorbei. Fintechs gab es zwar noch keine. Wohl aber ETFs, Quirin, die ewige Forderung nach einem Provisionsverbot und einen auch damals schon sehr ausgeprägten Glauben an den Selbstentscheider. Die klassische bankeigene Fondsgesellschaft? Auch noch als "Closed Shop" im Verbundmodell, wo es bei Genobanken nur Union-Fonds gibt und dieser nur bei Genobanken?

Ein Auslaufmodell, wie nicht nur die Commerzbank glaubte, die in just im Jahr zuvor (also 2010) die Cominvest verscherbelte. Reinke dagegen (Credo: "Keiner steht morgens auf und sagt, heute lege ich mein Geld an")? Machte als Vorstandschef das, woran er glaubte und was er konnte: Vertrieb. Und so ist die Union Investment heutzutage eine so gut geölte Gewinnmaschine, das man sich bisweilen fragt: Was geht da eigentlich ab?

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Finanz-Szene – Partner-Podcast. Zu Gast: Niels Kokkeel/Mehrwerk

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"Rabatte, Boni, Punkte: Wie das Girokonto neu definiert wird" schrieben wir hier bei Finanz-Szene im September 2020 über eine Analyse. Anlass: In den Monaten zuvor lud eine Bank nach der anderen ihr Girokonto-Angebot mit einem so genannten Mehrwertprogramm auf. Statt nur Bankdienstleistungen anzubieten, gab es von der Hausbank plötzlich auch Versicherungspakete, Cashbacks bei lokalen Händlern oder Online sowie Treueprogramme und Rabatte auf die Kontoführung für möglichst viele Produkte.

Der Trend zu mehr "Premium" ist eine Funktion einer simplen Entwicklung: die Banken – von der Mini-Sparkasse im Schwarzwald bis zur Berliner Neobank – müssen einerseits die Preise erhöhen, um unabhängiger vom Zinsgeschäft zu werden beziehungsweise überhaupt profitabel zu werden. Sie bieten aber auch andererseits – auch hier: Legacy-Banken wie Neobanken – mit dem Girokonto ein im Kern leicht vergleichbares Produkt mit weitgehend identischen Leistungen überall an.

"Mehrwertprogramme" schlagen da drei Fliegen mit einer Klappe: Sie sind ein gutes Argument, Preiserhöhungen einzufliegen anstatt sagen zu müssen, eine identische Leistung werde nun mal teurer. Sie machen das Kernprodukt preislich schwerer vergleichbar. Und sie erhöhen die Kundenbindung – wenn die Kundinnen und Kunden es annehmen. Denn die mit der Einführung verbundenen Preiserhöhungen betragen – wie im damaligen Beispiel der Sparkasse Holstein – bis zu 160%.

Was steckt hinter dem Boom? Wie kann eine solche Einführung funktionieren – und was lässt sie scheitern? Ist das ganze nicht Augenwischerei, weil kaum ein Kunde die Dienste nutzt? Welche Kundengruppen spricht man mit den Programmen überhaupt an?

Darüber haben wir mit Nils Kokkeel, Geschäftsführer des Merhwertdienstleisters Mehrwerk in unserem Partner-Podcast* gesprochen. Kokkeel glaubt, dass sich der Trend zu Mehrwertdiensten bei Banken noch einmal beschleunigen dürfte. Grund: Das BGH-Urteil aus dem letzten April, laut dem Kunden Preisänderungen stets aktiv zustimmen müssen. Das, so Kokkeel, habe Banken Preissetzungsmacht genommen, wer nun Preiserhöhungen für ein "Commodity" wie ein Girokonto durchsetzen wolle in einem hart umkämpften Markt,, müsse dafür gute Gründe beim Kunden liefern.

Und: letztlich fuße auch das Geschäftsmodell vieler Neobanken auf dem Gedanken des "Mehrwertprogramms" – nämlich immer dann, wenn die Premium-Konten entscheidende Beiträge zur GuV leisten sollen. Passend dazu ließ sich aus kürzlich aus dem N26-Abschluss von 2020 ablesen, dass inzwischen 45% der für das Geschäftsmodell entscheidenden Provisionserträge von N26 aus Kontoführungsgebühren für Premium-Konten stammen.

Mehrwerk gehört zu den „Premium-Partnern“ von Finanz-Szene.de - mehr Informationen:

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Finanz-Szene – Der Podcast: Zu Gast: Peter Robejsek/Mastercard

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Wer sich durch unser Themen-Dossier „Kartengeschäft“ scrollt, der muss den Eindruck gewinnen, bei Mastercard seien dunkle Mächte am Werk. Denn: Wenn wir über Mastercard schreiben, dann sind wir mit Kriegsmetaphern ("Mastercard startet Häuserkampf gegen Girocard") ebenso schnell bei der Hand wie mit Schlachten-Metaphern ("Mastercard kapert Sparda-Banken"). Auch die atomare Eskalation bahn sich gern mal an ("Zieht Mastercard mit Maestro-Aus die nukleare Option?)", und gedealt wird sowieso, dass sich die Balken biegen( "Deutsche Bank schließt 10-Mio.-Karten-Deal mit Mastercard", "Reaktionen auf den Sparkassen-Mastercard-Deal"). Den Kürzeren? Zieht die dunkle Macht bei uns eigentlich nur, wenn sich ihr ausnahmsweise mal eine noch dunklere Macht in den Weg stellt – nämlich der Vertriebstrupp von Visa ("In Zukunft nur noch Visa: Targobank wirft Mastercard raus") … Nun ist eines natürlich richtig: Mastercard kämpft mit harten Bandagen im deutschen Markt. Und spielt seine starke Stellung insbesondere gegenüber der Girocard konsequent aus. Das heißt aber nicht, dass man hinter jedem strategischen Schritt von Mastercard immer gleich einen sinistren Angriff auf die Girocard, die „European Payments Initiative“ oder die heilige deutsche Kreditwirtschaft sehen muss. Und drum: Haben wir uns gedacht, lassen wir Mastercard doch mal selbst zu Wort kommen. Und zwar in Person des neuen Deutschland-Chefs Peter Robejsek.

Wir bedanken uns beim Sponsor der heutigen Episode, nämlich Fincite  – dem WealthTech Experten für die Digitalisierung von Investmentprozessen, die ein frisches Whitepaper zu ihrem Digital Investment Reporting erstellt haben. Download hier: [www.fincite.de](https://lp.fincite.de/de-de/whitepaper/cios.reporting)

Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Ralf Magerkurth/Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank

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Die Welt der Fintechs und ihrer Geldgeber ist groß, doch zugleich ist sie auch ganz klein. Die einen (also die Fintechs) sitzen in Berlin. Und die anderen (also die Geldgeber) sitzen ebenfalls in Berlin. Und wenn letztere doch mal nicht in Berlin sitzen und dort nicht mal eine Dependance unterhalten, dann trifft man sich halt per Zoom oder steigt ins Flugzeug gen New York.

Es ist eine Welt, in der zwar nicht jeder jeden kennt, aber zumindest kennt jeder jemanden, der wiederum jemanden kennt. Und darum ist es in dieser Welt eigentlich gar nicht so schwer zueinander zu finden. Man muss halt bloß: dazugehören! Womit wir bei Ralf Magerkurth wären, Vorstandschef der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank aus 64354 Reinheim am hessischen Odenwald. Die Sache ist nämlich: Magerkurth gehörte nicht dazu. Magerkurth kannte niemanden. Und Magerkurth kannte auch niemanden, von dem er hätte annehmen dürfen, dass der vielleicht jemanden kennen könnte.

Irgendwo hatte Magerkurth gelesen, dass eines dieser Fintechs, nämlich Ratepay, auf der Suche nach einem Finanzierungspartner sei. Und, klar, so wenig Magerkurth die Leute bei Ratepay kannte, so wenig kannten die Ratepay-Leute ihn. Sonst hätten sie gewusst, dass er, also Magerkurth, genau der Mann ist, den sie suchten. Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank aus Reinheim hat nämlich nicht nur sehr viel Geld auf ihrer Bilanz. Sondern erstaunlicherweise hat sie auch die Technologie im Haus, um dieses Geld in die Fintech-Systeme zu pumpen.

Was also tun? Magerkurth wählte einfach: die Kunden-Hotline. Und so begann die vielleicht ungewöhnlichste Bank-Fintech-Connection der deutschen Finanzbranche: Mittlerweile finanziert die Magerkurth-Volksbank nicht mehr nur den Berliner "Buy now, pay later"-Spezialisten Ratepay. Sondern auch noch rund ein Dutzend (!) weiterer Fintech-Player.

Höchste Zeit also, den guten Mann endlich mal in unseren Podcast einzuladen. Denn einerseits ist natürlich ziemlich lässig, was Magerkurth da macht (und entsprechend kurzweilig wurde auch das Gespräch mit ihm). Andererseits: Kann das gutgehen? Zumal in diesen Dimensionen (allein bei Ratepay reden wir von 200 Mio. Euro ...)?

Wir bedanken uns beim Sponsor der heutigen Episode, nämlich Credi2, einem Spezialisten für "Buy now, pay later"-Lösungen: www.credi2.com

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Finanz-Szene - Partner Podcast. Zu Gast: Oliver Schwarz/Microsoft

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Es ist die momentane Gretchenfrage in der Banken-IT: Und, wie hältst Du es mit der Cloud?

Eher so, wie sagen wir die DZ Bank, die letztes Jahr wissen ließ, bei ihr stünden Auslagerungen in die "Wolke" immer erst dann an, wenn sich die entsprechenden IT-Komponenten (die in vielen Häusern ja noch gar nicht so alt und bisweilen sogar bilanziell aktiviert sind ...) das Ende ihres Lebenszyklus erreichten. Also vielleicht 2026 oder 2027.

Oder eher so, wie die Commerzbank und die Deutsche Bank, die beide regelmäßig betonen, mit Hochdruck – und trotz hoher Anlaufkosten – mehr und mehr Bankdienste in die Cloud auszulagern (wofür die Deutsche Bank sogar bewusst ihre Kostenziele bei der Postbank-Intergration riss).

Oder eher wie die Neobanken, die gar nichts anderes kennen als die Cloud und für einstellige Millionenbeträge ganze Kernbankensysteme hinstellen.

Fest jedenfalls steht: Cloud-Banking ist eines der Boom-Themen schlechthin da draußen. Weshalb fast schon verwundert, dass die Adaptionsrate bislang erst bei 10-20% liegt, wie Microsoft-Experte Oliver Schwarz in unserem heutigen Partner-Podcast* erklärt.

Das allerdings, so Schwarz, wird nicht so bleiben. Inzwischen nämlich gehe die Rate wie der berühmte "Hockey-Stick" nach oben. Seit wann ist das so? Was sagen die Aufseher? Können sich Banken dem Trend überhaupt verweigern? Und welche konkreten Anwendungen können Anbieter wie Nutzer eigentlich erwarten von Cloud-Lösungen jenseits des klassischen Kernbanken-Betriebs?

Sie hören einen Partner-Podcast, mehr zu unserem Partner-Modell hier:
https://finanz-szene.de/partner/
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Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Martin Blessing

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Es gibt nicht viele Chefs deutscher Großbanken, die es in den letzten 20 Jahren geschafft haben, über die Jahre zu so etwas wie einem "Gesicht" ihrer jeweiligen Bank zu werden. Josef Ackermann ist so ein Fall. Ganz gewiss aber auch: Martin Blessing. Der hatte mit ziemlich genau acht Jahren als Vorstandschef der Commerzbank von 2008 bis 2016 nicht einmal eine außergewöhnlich lange Amtszeit. Aber in die fielen mit Dresdner-Bank-Übernahme, der Finanzkrise samt Nahtod-Erfahrung, der Teilverstaatlichung, zwei Mega-Kapitalerhöhungen und dem Sturz in die Ära der Negativzinsen mehr, als andere Bank-CEOs in ihrem ganzen Berufsleben erleben.

Nun wurde es nach Blessings Coba-Ausstieg merklich ruhiger um Blessing, wenngleich aber nur medial. Ende 2016 stieg er bei der schweizerischen UBS ein, rückte in deren Vorstand auf, schied 2019 wieder aus - und wechselte gewissermaßen die Seiten. Weg von Großbanken. Hin zu etwas ganz neuem: Blessing betätigt sich nicht nur als Fintech-Investor (unter anderem etwas bei Hausgold und dem ESG-Fintech Ecolytics), sondern legte pünktlich zum Höhepunkt des Booms in diesem Segment im März 2021 einen Spac auf und wurde dessen CEO - und zwar mit dem Namen "European FinTech IPO Company 1"; kurz: EFIC1. Übernommen werde sollte mit diesem "Blankoscheck", wie der Firmenname sagt, ein europäisches Fintech.

Tatsächlich übernommen wird nun aber vorbehaltlich des OKs der Investoren ein niederländischer Medienkonzern namens Azerion. Anlass für uns, Blessing einmal in unseren Podcast einzuladen und nachzufragen: gab es denn kein Fintech, das die Investition wert gewesen wäre? Blessing nahm an - und war bester Laune, einen Ritt durch die großen Branchen-Themen dieser Zeit zu wagen: Sehen wir bei den Bewertungen eine Blase? Kann man die Bewertungen börsennotierter Banken überhaupt mit jenen von Fintechs vergleichen? Hatte er den Wertpapierboom so auf dem Zettel? Stimmt es wirklich, dass Corona "alles verändert" hat im Kundenverhalten? Und gibt es überhaupt noch Nischen, in denen es keine Fintechs gibt? (Spoiler: ja, die gibt es).

Unter anderem erzählt uns Blessing auch, dass er als McKinsey-Berater schon um das Jahr 1990 an Studien gearbeitet hätte, die Direktbanken für das Jahr 2005 50% Marktanteil und mehr vorher gesagt hätten. Dass es anders kam und alles erheblich langsamer verlaufen wäre als erwartet, führt er darauf zurück, dass es "alten" Banken immer wieder gelungen sei, den Vorsprung neuer Akteure aufzuholen durch Anpassung - eine Strategie, die er auch jetzt dringend geboten hält für die Institute.

Zumindest bei sich selbst macht Blessing mit der notwendigen Anpassungsfähigkeit an die neue Ära - und erläutert, was es mit den Chancen der In-App Käufe und -werbung von Gaming-Anbietern und den zugehörigen Zahlungsabwicklungen auf sich hat.

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Über diesen Podcast

Jeden Montag begrüßen wir bei Finanz-Szene.de einen Gast aus der Banken- und Fintech-Branche, um ein aktuelles Thema zu vertiefen. Die Hosts sind Christian Kirchner und Heinz-Roger Dohms, Betreiber des erfolgreichen Branchen-Newsletters Finanz-Szene.de.

von und mit Christian Kirchner, Heinz-Roger Dohms

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