Finanz-Szene - der Podcast

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Finanz-Szene – Partner-Podcast. Zu Gast: Niels Kokkeel/Mehrwerk

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"Rabatte, Boni, Punkte: Wie das Girokonto neu definiert wird" schrieben wir hier bei Finanz-Szene im September 2020 über eine Analyse. Anlass: In den Monaten zuvor lud eine Bank nach der anderen ihr Girokonto-Angebot mit einem so genannten Mehrwertprogramm auf. Statt nur Bankdienstleistungen anzubieten, gab es von der Hausbank plötzlich auch Versicherungspakete, Cashbacks bei lokalen Händlern oder Online sowie Treueprogramme und Rabatte auf die Kontoführung für möglichst viele Produkte.

Der Trend zu mehr "Premium" ist eine Funktion einer simplen Entwicklung: die Banken – von der Mini-Sparkasse im Schwarzwald bis zur Berliner Neobank – müssen einerseits die Preise erhöhen, um unabhängiger vom Zinsgeschäft zu werden beziehungsweise überhaupt profitabel zu werden. Sie bieten aber auch andererseits – auch hier: Legacy-Banken wie Neobanken – mit dem Girokonto ein im Kern leicht vergleichbares Produkt mit weitgehend identischen Leistungen überall an.

"Mehrwertprogramme" schlagen da drei Fliegen mit einer Klappe: Sie sind ein gutes Argument, Preiserhöhungen einzufliegen anstatt sagen zu müssen, eine identische Leistung werde nun mal teurer. Sie machen das Kernprodukt preislich schwerer vergleichbar. Und sie erhöhen die Kundenbindung – wenn die Kundinnen und Kunden es annehmen. Denn die mit der Einführung verbundenen Preiserhöhungen betragen – wie im damaligen Beispiel der Sparkasse Holstein – bis zu 160%.

Was steckt hinter dem Boom? Wie kann eine solche Einführung funktionieren – und was lässt sie scheitern? Ist das ganze nicht Augenwischerei, weil kaum ein Kunde die Dienste nutzt? Welche Kundengruppen spricht man mit den Programmen überhaupt an?

Darüber haben wir mit Nils Kokkeel, Geschäftsführer des Merhwertdienstleisters Mehrwerk in unserem Partner-Podcast* gesprochen. Kokkeel glaubt, dass sich der Trend zu Mehrwertdiensten bei Banken noch einmal beschleunigen dürfte. Grund: Das BGH-Urteil aus dem letzten April, laut dem Kunden Preisänderungen stets aktiv zustimmen müssen. Das, so Kokkeel, habe Banken Preissetzungsmacht genommen, wer nun Preiserhöhungen für ein "Commodity" wie ein Girokonto durchsetzen wolle in einem hart umkämpften Markt,, müsse dafür gute Gründe beim Kunden liefern.

Und: letztlich fuße auch das Geschäftsmodell vieler Neobanken auf dem Gedanken des "Mehrwertprogramms" – nämlich immer dann, wenn die Premium-Konten entscheidende Beiträge zur GuV leisten sollen. Passend dazu ließ sich aus kürzlich aus dem N26-Abschluss von 2020 ablesen, dass inzwischen 45% der für das Geschäftsmodell entscheidenden Provisionserträge von N26 aus Kontoführungsgebühren für Premium-Konten stammen.

Mehrwerk gehört zu den „Premium-Partnern“ von Finanz-Szene.de - mehr Informationen:

Redaktion und Host: Christian Kirchner/Finanz-Szene.de
Coverdesign: Elida Atelier, Hamburg
Postproduction: Podstars Hamburg
Musik: Liturgy of the streets / Shane Ivers - www.silvermansound.com

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Finanz-Szene – Der Podcast: Zu Gast: Peter Robejsek/Mastercard

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Wer sich durch unser Themen-Dossier „Kartengeschäft“ scrollt, der muss den Eindruck gewinnen, bei Mastercard seien dunkle Mächte am Werk. Denn: Wenn wir über Mastercard schreiben, dann sind wir mit Kriegsmetaphern ("Mastercard startet Häuserkampf gegen Girocard") ebenso schnell bei der Hand wie mit Schlachten-Metaphern ("Mastercard kapert Sparda-Banken"). Auch die atomare Eskalation bahn sich gern mal an ("Zieht Mastercard mit Maestro-Aus die nukleare Option?)", und gedealt wird sowieso, dass sich die Balken biegen( "Deutsche Bank schließt 10-Mio.-Karten-Deal mit Mastercard", "Reaktionen auf den Sparkassen-Mastercard-Deal"). Den Kürzeren? Zieht die dunkle Macht bei uns eigentlich nur, wenn sich ihr ausnahmsweise mal eine noch dunklere Macht in den Weg stellt – nämlich der Vertriebstrupp von Visa ("In Zukunft nur noch Visa: Targobank wirft Mastercard raus") … Nun ist eines natürlich richtig: Mastercard kämpft mit harten Bandagen im deutschen Markt. Und spielt seine starke Stellung insbesondere gegenüber der Girocard konsequent aus. Das heißt aber nicht, dass man hinter jedem strategischen Schritt von Mastercard immer gleich einen sinistren Angriff auf die Girocard, die „European Payments Initiative“ oder die heilige deutsche Kreditwirtschaft sehen muss. Und drum: Haben wir uns gedacht, lassen wir Mastercard doch mal selbst zu Wort kommen. Und zwar in Person des neuen Deutschland-Chefs Peter Robejsek.

Wir bedanken uns beim Sponsor der heutigen Episode, nämlich Fincite  – dem WealthTech Experten für die Digitalisierung von Investmentprozessen, die ein frisches Whitepaper zu ihrem Digital Investment Reporting erstellt haben. Download hier: [www.fincite.de](https://lp.fincite.de/de-de/whitepaper/cios.reporting)

Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Ralf Magerkurth/Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank

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Die Welt der Fintechs und ihrer Geldgeber ist groß, doch zugleich ist sie auch ganz klein. Die einen (also die Fintechs) sitzen in Berlin. Und die anderen (also die Geldgeber) sitzen ebenfalls in Berlin. Und wenn letztere doch mal nicht in Berlin sitzen und dort nicht mal eine Dependance unterhalten, dann trifft man sich halt per Zoom oder steigt ins Flugzeug gen New York.

Es ist eine Welt, in der zwar nicht jeder jeden kennt, aber zumindest kennt jeder jemanden, der wiederum jemanden kennt. Und darum ist es in dieser Welt eigentlich gar nicht so schwer zueinander zu finden. Man muss halt bloß: dazugehören! Womit wir bei Ralf Magerkurth wären, Vorstandschef der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank aus 64354 Reinheim am hessischen Odenwald. Die Sache ist nämlich: Magerkurth gehörte nicht dazu. Magerkurth kannte niemanden. Und Magerkurth kannte auch niemanden, von dem er hätte annehmen dürfen, dass der vielleicht jemanden kennen könnte.

Irgendwo hatte Magerkurth gelesen, dass eines dieser Fintechs, nämlich Ratepay, auf der Suche nach einem Finanzierungspartner sei. Und, klar, so wenig Magerkurth die Leute bei Ratepay kannte, so wenig kannten die Ratepay-Leute ihn. Sonst hätten sie gewusst, dass er, also Magerkurth, genau der Mann ist, den sie suchten. Die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank aus Reinheim hat nämlich nicht nur sehr viel Geld auf ihrer Bilanz. Sondern erstaunlicherweise hat sie auch die Technologie im Haus, um dieses Geld in die Fintech-Systeme zu pumpen.

Was also tun? Magerkurth wählte einfach: die Kunden-Hotline. Und so begann die vielleicht ungewöhnlichste Bank-Fintech-Connection der deutschen Finanzbranche: Mittlerweile finanziert die Magerkurth-Volksbank nicht mehr nur den Berliner "Buy now, pay later"-Spezialisten Ratepay. Sondern auch noch rund ein Dutzend (!) weiterer Fintech-Player.

Höchste Zeit also, den guten Mann endlich mal in unseren Podcast einzuladen. Denn einerseits ist natürlich ziemlich lässig, was Magerkurth da macht (und entsprechend kurzweilig wurde auch das Gespräch mit ihm). Andererseits: Kann das gutgehen? Zumal in diesen Dimensionen (allein bei Ratepay reden wir von 200 Mio. Euro ...)?

Wir bedanken uns beim Sponsor der heutigen Episode, nämlich Credi2, einem Spezialisten für "Buy now, pay later"-Lösungen: www.credi2.com

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Redaktion und Host: Christian Kirchner

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Finanz-Szene - Partner Podcast. Zu Gast: Oliver Schwarz/Microsoft

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Es ist die momentane Gretchenfrage in der Banken-IT: Und, wie hältst Du es mit der Cloud?

Eher so, wie sagen wir die DZ Bank, die letztes Jahr wissen ließ, bei ihr stünden Auslagerungen in die "Wolke" immer erst dann an, wenn sich die entsprechenden IT-Komponenten (die in vielen Häusern ja noch gar nicht so alt und bisweilen sogar bilanziell aktiviert sind ...) das Ende ihres Lebenszyklus erreichten. Also vielleicht 2026 oder 2027.

Oder eher so, wie die Commerzbank und die Deutsche Bank, die beide regelmäßig betonen, mit Hochdruck – und trotz hoher Anlaufkosten – mehr und mehr Bankdienste in die Cloud auszulagern (wofür die Deutsche Bank sogar bewusst ihre Kostenziele bei der Postbank-Intergration riss).

Oder eher wie die Neobanken, die gar nichts anderes kennen als die Cloud und für einstellige Millionenbeträge ganze Kernbankensysteme hinstellen.

Fest jedenfalls steht: Cloud-Banking ist eines der Boom-Themen schlechthin da draußen. Weshalb fast schon verwundert, dass die Adaptionsrate bislang erst bei 10-20% liegt, wie Microsoft-Experte Oliver Schwarz in unserem heutigen Partner-Podcast* erklärt.

Das allerdings, so Schwarz, wird nicht so bleiben. Inzwischen nämlich gehe die Rate wie der berühmte "Hockey-Stick" nach oben. Seit wann ist das so? Was sagen die Aufseher? Können sich Banken dem Trend überhaupt verweigern? Und welche konkreten Anwendungen können Anbieter wie Nutzer eigentlich erwarten von Cloud-Lösungen jenseits des klassischen Kernbanken-Betriebs?

Sie hören einen Partner-Podcast, mehr zu unserem Partner-Modell hier:
https://finanz-szene.de/partner/
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Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Martin Blessing

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Es gibt nicht viele Chefs deutscher Großbanken, die es in den letzten 20 Jahren geschafft haben, über die Jahre zu so etwas wie einem "Gesicht" ihrer jeweiligen Bank zu werden. Josef Ackermann ist so ein Fall. Ganz gewiss aber auch: Martin Blessing. Der hatte mit ziemlich genau acht Jahren als Vorstandschef der Commerzbank von 2008 bis 2016 nicht einmal eine außergewöhnlich lange Amtszeit. Aber in die fielen mit Dresdner-Bank-Übernahme, der Finanzkrise samt Nahtod-Erfahrung, der Teilverstaatlichung, zwei Mega-Kapitalerhöhungen und dem Sturz in die Ära der Negativzinsen mehr, als andere Bank-CEOs in ihrem ganzen Berufsleben erleben.

Nun wurde es nach Blessings Coba-Ausstieg merklich ruhiger um Blessing, wenngleich aber nur medial. Ende 2016 stieg er bei der schweizerischen UBS ein, rückte in deren Vorstand auf, schied 2019 wieder aus - und wechselte gewissermaßen die Seiten. Weg von Großbanken. Hin zu etwas ganz neuem: Blessing betätigt sich nicht nur als Fintech-Investor (unter anderem etwas bei Hausgold und dem ESG-Fintech Ecolytics), sondern legte pünktlich zum Höhepunkt des Booms in diesem Segment im März 2021 einen Spac auf und wurde dessen CEO - und zwar mit dem Namen "European FinTech IPO Company 1"; kurz: EFIC1. Übernommen werde sollte mit diesem "Blankoscheck", wie der Firmenname sagt, ein europäisches Fintech.

Tatsächlich übernommen wird nun aber vorbehaltlich des OKs der Investoren ein niederländischer Medienkonzern namens Azerion. Anlass für uns, Blessing einmal in unseren Podcast einzuladen und nachzufragen: gab es denn kein Fintech, das die Investition wert gewesen wäre? Blessing nahm an - und war bester Laune, einen Ritt durch die großen Branchen-Themen dieser Zeit zu wagen: Sehen wir bei den Bewertungen eine Blase? Kann man die Bewertungen börsennotierter Banken überhaupt mit jenen von Fintechs vergleichen? Hatte er den Wertpapierboom so auf dem Zettel? Stimmt es wirklich, dass Corona "alles verändert" hat im Kundenverhalten? Und gibt es überhaupt noch Nischen, in denen es keine Fintechs gibt? (Spoiler: ja, die gibt es).

Unter anderem erzählt uns Blessing auch, dass er als McKinsey-Berater schon um das Jahr 1990 an Studien gearbeitet hätte, die Direktbanken für das Jahr 2005 50% Marktanteil und mehr vorher gesagt hätten. Dass es anders kam und alles erheblich langsamer verlaufen wäre als erwartet, führt er darauf zurück, dass es "alten" Banken immer wieder gelungen sei, den Vorsprung neuer Akteure aufzuholen durch Anpassung - eine Strategie, die er auch jetzt dringend geboten hält für die Institute.

Zumindest bei sich selbst macht Blessing mit der notwendigen Anpassungsfähigkeit an die neue Ära - und erläutert, was es mit den Chancen der In-App Käufe und -werbung von Gaming-Anbietern und den zugehörigen Zahlungsabwicklungen auf sich hat.

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Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Sven Deglow, Co-CEO Consorsbank/BNP Paribas Personal Investors

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Zu unserem heutigen Podcast gibt es eine kleine Vorgeschichte: Weil sich schon seit längerem abzeichnet, dass die DKB ihre ambitioniertes Ziel von 8 Millionen Kunden bis 2024 wohl kaum organisch wird erreichen können (aktuell steht man noch unter fünf Millionen), haben wir bei Finanz-Szene im September einmal ein wenig spekuliert: wo, wen und was könnte die BayernLB-Tochter womöglich zukaufen? Schließlich zeichnet sich ab, dass Anbieter mit einer mittleren bis niedrigen sechsstelligen Kundenzahl von alleine das Kontogeschäft kaum skalieren können - das zumindest zeigt der jahrelange Kampf der Norisbank oder der 1822direkt mit den roten Zahlen und auch das Ende von Augsburger Aktienbank oder Rabodirect in Deutschland.

Was lag also näher, auch mal die Consorsbank-Kunden als mögliche Verkaufskandidaten zu sehen? Gerade einmal 340.000 Girokonten führt die, Tendenz kaum steigend.

Diese Spekulation fand man indes bei der Consorsbank bzw. der Muttergesellschaft BNP Paribas Personal Investors - so der etwas sperrige Name - überhaupt nicht komisch. Ob man denn nicht vielleicht mal gerade rücken könne, was man denn so mache?

Klar, kann man. Also luden wir Sven Deglow, Co-CEO von BNP Paribas Personal Investors, in unseren Podcast. Um in dem festzustellen: so völlig daneben war die Überlegung vielleicht doch nicht. Weil nämlich das Girokonto bei der Consorsbank - anders als bei vielen anderen Häusern - tatsächlich als Akquisitions- oder Ankerprodukt kaum eine Rolle spielt. Das ist inzwischen ganz offiziell: das Depot. Was wiederum einem Paradigmenwechsel gleichkommt, galt doch im Retail-Banking die Neukundengewinnung und -bindung über das Girokonto quasi drei Jahrzehnte lang als Mantra.

Mit dabei hatte Deglow aber noch eine ganze Reihe weiterer spannender Einblicke. So erklärt er unter anderem, dass die Signale für ein nahendes Payment-For-Order-Flow-Verbot für die Industrie eigentlich überüberseh- und hörbar gewesen seien ab dem Sommer. Und die Bank hat bei einer internen Auswertung eine spannende Entdeckung gemacht: Kunden, die "hybrid" - das heißt: sowohl Online als auch via Handy - mit Wertpapieren handeln, erzielen eine fast doppelt so hohe Rendite wie die reinen "Handyzocker" oder jene, die ausschließlich via Desk- oder Laptop ordern.

Auch macht Deglow - der sich ganz nebenbei auch als Stammzuschauer in Hansa Rostocks Ostseestadion seit den 90ern outet -  eine starke Nachfrage nach Krypto-Trading aus, obwohl man selbst lediglich indirekte Krypto-Anlagen über Fonds und Derivate anbietet. Regulatorische Hürden gäbe es in Deutschland kaum für ein Angebot. Es sei vielmehr eine strategische Frage, "wie viel Volatilität man seinem Kundenstamm zumuten wolle".

Unser Dank gilt dem Sponsor der heutigen Ausgabe, nämlich der digitalen Vermögensverwaltung von Hauck Aufhäuser Lampe - das ist Zeedin. http://zeed.in

Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Stefan Barth/OLB

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Jahrzehntelang war die Oldenburgische Landesbank eine ziemlich normale Regionalbank. Von ihrer Peergroup unterschied sie sich eigentlich nur dadurch, dass es sich bei ihr eben nicht um eine Sparkasse oder Volksbank handelte – sondern um ein Privatinstitut, das infolge historischer Zufälligkeiten im Portfolio der Allianz gelandet war.

Die strategische Fantasie des Münchner Versicherers erschöpfte sich freilich irgendwann darin, die OLB nur noch irgendwie loswerden zu wollen. Und so griff vor fünf Jahren der US-Finanzinvestor Apollo zu, verschmolz die OLB mit zwei parallel erworbenen norddeutschen Spezialbanken – und wagt seitdem ein geradezu unerhörtes Experiment: Lässt sich eine verschlafene Regionalbank trotz Niedrigzins-Ära in ein gieriges Rendite-Monster verwandeln?

Um die Strategie der "neuen OLB" zu beschreiben, hatte Finanz-Szene schon 2019 den Begriff des "Radikalo-Bankings" geprägt. Damals allerdings ging es, wie man heute weiß, erst richtig los. Gefühlt folgt in Oldenburg seitdem Kostenprogramm auf Kostenprogramm. So wurde kurz vor Weihnachten bekannt, das die OLB weitere rund 15% ihrer Arbeitsplätze streichen, das Filialnetz nochmals drastisch kappen und die Zahl der SB-Standorte um 84% (!!) reduzieren will. Die Ziele? 45% Cost-Income-Ratio, eine zweistellige EK-Rendite – und nächstes Jahr dann an die Börse.

Kann dieses Experiment gelingen? Wo sollen künftig die Erträge herkommen? Welche Rolle spielt bei alldem die Digitalisierung? Und was machen private-equity-geführte Institute wie die OLB oder die HCOB anders als der Rest der Branche? Wir freuen uns sehr, für unseren ersten Podcast des Jahres den OLB-Chef Stefan Barth gewonnen zu haben.

Unser Dank gilt dem Sponsor der heutigen Ausgabe, nämlich dem Prüfungs- und Beratungs-Unternehmen Deloitte. www.deloitte.de

Finanz-Szene - der Podcast. Weihnachtsausgabe!

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Hörerinnen- und Hörer-Aktionen bergen aus journalistischer Sicht immer Blamagepotenzial: was, wenn man um Fragen bittet, die man gerne mal beantwortet - aber einfach nichts kommt? Das ging natürlich auch uns durch den Kopf, als wie Sie vergangene Woche aufriefen, uns doch für eine Weihnachts-Podcast-Ausgabe ohne Gast einfach mal Fragen zu Finanz-Szene oder uns zu mailen, die Sie interessieren.

Ein Glück gab es dann aber doch keine Blamage, die uns zum Erfinden von Fragen gezwungen hätte, sondern eine ganze Menge eMails, Whatsapp-Nachrichten und Threema-Mitteilungen. Und was für welche. Von der Frage nach unserem Netzwerk über den typischen Tagesablauf bis hin zum Lieblingsessen an Weihnachten und der Beschwerde, warum wir nicht beim Erwerb einer Bank behilflich sein könnten war alles dabei. Und - erfreulicherweise nutzten einige von Ihnen auch die Gelegenheit zur Kritik. Etwa zu unserem "Denglisch", mit dem wir die deutsche Sprache verstümmelten, indem wir von News statt Nachrichten oder Snippets statt Schnipseln reden. 

Wir haben uns über die vielen Fragen sehr gefreut und hatten Spaß an der Beantwortung - auch, weil es zur Selbstreflexion zwingt. Und keine Sorge, es bleibt bei einer Ausnahme, damit das alles nicht zu selbstreferentiell wird. Wir wollen aber die Gelegenheit nutzen, Ihnen für Ihre Treue als Leserinnen und Leser und Hörerinnen und Hörer zu danken - und auch für Ihr Feedback über das Jahr. 

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Finanz-Szene - Der Podcast. Zu Gast: Ralph Müller/IKB

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Vor ziemlich genau 20 Jahren schickte sich eine kleine Gruppe von Unternehmen an, etwas zu schaffen, von dem es zuvor jahrzehntelang hieß, dass es schlicht unmöglich sei: Immobilienkredite auf einer zentralen Plattform miteinander vergleichbar zu machen. Die Argumente der "Geht nicht"-Fraktion: es gebe Dutzende Variablen bei der Kreditwürdigkeit der Interessenten und dann wiederum Dutzende bei dem Kauf- und Bauvorhaben selbst. Das alles in eine zentrale, vergleichbare Anfrage zu packen sei schlicht unmöglich. 

Doch die Gründer der Interhyp, der Hypoport und auch der Plattform Planethome gaben sich mit dem "Geht nicht"-Argument nicht zufrieden, versuchten es doch. Mit durchschlagendem Erfolg: die Interhyp ging 2008 für knapp eine halbe Milliarde an die ING, Hypoport ist an der Börse 3,2 Mrd. Euro Wert, und Planethome ist auch zu einem Unternehmen mit über 700 Mitarbeiterinen und Mitarbeitern und 115 Mio. Umsatz gewachsen. Rund ein Drittel aller Immobilienfinanzierungen laufen über Plattformen. 

Gründer und damaliger Vorstand von Planethome war: Ralph Müller. Der ist nun Vorstand bei der IKB Deutsche Industriebank AG, eine Bank mit wechselvoller Geschichte in der Finanzkrise (auch darüber war zu reden), die aber inzwischen im Besitz des Finanzinvestors Lone Star wieder hohe einstellige Eigenkapitalrenditen erwirtschaftet. 

Unter Müllers Mitarbeit hat die IKB nun etwas vor, was auch seit 20 Jahren angeblich nicht geht: Mittelstandskredite auf eine zentrale Plattform zu ziehen und vergleichbar zu machen. Zusammengeschlossen hat man sich dazu mit: Hypoport. Also jenem Unternehmen, das schon einmal die Silos aufzubrechen half, die es bei der Kreditvergabe im Immobilienbereich gab. Im Januar soll es losgehen, 50 Banken sind bereits an Bord. 

Anlass für uns, einmal mit Müller in unserem Podcast zu sprechen: was genau haben die IKB und die Hypoport da vor? Hasst man die beiden dafür, dass nun auch bei Mittelstandskrediten bald die Margen zerbröseln könnten wie einst in der Immobilienfinanzierung? Und überhaupt: kann das funktionieren, Kredite in hoher zweistelliger Millionenhöhe vergleichbar zu machen? 

Gefragt haben wir natürlich auch, was uns seit Monaten als Verdacht beschleicht: Kann es womöglich sein, dass in Deutschland jene Banken, die Finanzinvestoren gehören, es womöglich leichter haben, wieder gute Ergebnisse zu erwirtschaften als unsere börsennotierten Großbanken, die von Quartal zu Quartal hetzen müssen? 
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Wir bedanken uns beim Sponsor dieser Episode - das ist Palturai, ein Datenspezialist, der Unternehmen hilft, das Netzwerk der eigenen Kunden und Lieferanten transparent zu machen. Mehr Infos unter: www.palturai.de

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Finanz-Szene - Der Podcast: Zu Gast: Martin Bücher/KSK Biberach

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Würde man einfach nur auf die Kennziffern dieses Instituts blicken könnte man glatt meinen, dass es man es mit einer der filiallosen Direktbank zu tun hat. Einer ING, DKB oder Comdirect oder einem vergleichbaren Akteur. Keinesfalls aber einer provinziellen Sparkasse. 

Aber wie man es auch dreht: Im Zuge unserer großen Sparkassen-Studie sprang uns die Kreissparkasse Biberach gleich mehrfach ins Auge. Das oberschwäbische Institut ...

wies in drei der letzten fünf Jahre eine Cost-Income-Ratio von unter 50% auf
erwirtschaftet Kapitalrenditen nördlich von 10%
wächst im klassischen Kreditgeschäft
baut Personal auf- und nicht ab
ist extrem gut kapitalisiert

... arbeitet mit 40% Home-Office-Quote

All das sollte Anlass genug sein, den Chef der Kreissparkasse Biberach - Martin Bücher - mal in unseren Podcast einzuladen und ihn fragen: wie machen sie das? Und Bücher hatte erfreulicherweise Zeit und Lust und stattete uns aus nach einer Sitzung bei der Finanz Informatik im Frankfurter Büro einen Besuch ab und stand uns Rede und Antwort. Mit entwaffnender Offenheit schilderte er, dass sein Haus eigentlich keine klassische Sparkasse sei, sondern zeitweise eher eine Investmentbank mit angeschlossener Sparkasse gewesen sei: mit einem sehr großen Kapitalmarktgeschäft.

Früh investierte das Haus in die Aktienmärkte, baute so im Bullenmarkt massive Reserven auf und kann es sich so leisten, heute knapp ein Drittel der Erträge (!!) aus Aktien und anderen Beteiligungen zu verdienen und selbst in Krisen wie im vergangenen März gut zu schlafen. Quasi nebenher erzählt uns Bücher, dass man für schlechtere Zeiten auch noch vier Tonnen Gold auf eigene Rechnung erworben hat und in Schweizer Tresoren eingelagert hat - mithin also Edelmetall im aktuellen Marktwert von über 200 Mio. Euro (und laut Bücher zu weit tieferen Marktkursen erworben). 

Dass die Kreissparkasse Biberach auch noch in einem wirtschaftlichen Kraftzentrum des Landes mit zahlreichen Hidden Champions arbeitet, rundet das ganze ab. Eine Blaupause für andere Sparkassen sei der Weg der Kreissparkasse Biberach allerdings nicht. "Sie brauchen natürlich auch die Reserven, dass, wenn tatsächlich Risiken schlagend werden, sie nicht sofort die Reißleine ziehen müssen".

Unser Dank gilt dem Sponsor dieser Episode, nämlich Mehrwerk, der führenden Plattform für Mehrwertleistungen für Banken in Deutschland.

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Über diesen Podcast

Jeden Montag begrüßen wir bei Finanz-Szene.de einen Gast aus der Banken- und Fintech-Branche, um ein aktuelles Thema zu vertiefen. Die Hosts sind Christian Kirchner und Heinz-Roger Dohms, Betreiber des erfolgreichen Branchen-Newsletters Finanz-Szene.de.

von und mit Christian Kirchner, Heinz-Roger Dohms

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