Finanz-Szene - der Podcast

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Eddy Henning/ING Deutschland

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Wenn dieser Tage die exorbitant hohen Gewinne der deutschen Bankenbranche bestaunt werden – dann kommt etwas zu kurz, dass es sich dabei (jedenfalls vielerorts) um die Gewinne des Firmenkunden-Geschäfts handelt. Bei der Deutschen Bank lag dessen Beitrag zum Gesamtergebnis bei 53%, im Falle der Coba waren es 63%, bei der OLB sogar annähernd 70%.

Aus dem ungeliebten Kind der deutschen Kreditwirtschaft (und das war das "Corporate Banking" eine Zeitlang ja durchaus) ist unvermittelt eine Cash-Cow geworden. Wobei: Bleibt das jetzt so??? Diese Frage stellt sich auch für Eddy Henning, Firmenkunden-Chef der ING Deutschland. Schon klar: Für sein Institut (das nach wie vor in erster Linie vom Retailgeschäft lebt) ist das Thema nicht ganz so existenziell ist wie für andere. Indes: Unterschätzen sollte man die intern als "Wholesale Banking" firmierende Sparte trotzdem nicht.

Nach wilden Anfangsjahren (siehe –> 366 Leutchen sorgen für 41% des Gewinns) hat sich das Firmenkunden-Geschäft unter Henning als zweites Standbein der hiesigen ING etabliert. Mit mittlerweile weit mehr als 500 "Leutchen". Und zuletzt deutlich mehr als 400 Mio. Euro Ergebnis. Das Bauchgefühl sagt nun: So wie die ING Diba tickt, müsste sie von hieran jetzt so richtig angreifen! Der Kopf allerdings fragt: Geht das im "Corporate Banking" momentan überhaupt? Angesichts wieder abnehmender Zinsgewinne. Angesichts einer geradezu anämischen Kreditnachfrage. Und angesichts der überwölbenden Grundsatzfrage, ob die Bilanzen unserer Banken überhaupt dafür gemacht sind, die großen Umbrüche da draußen (Klima, Energie, Digitalisierung, Infrastruktur ...) zu finanzieren.

Kurzum, an spannenden Themen hat es für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" weißgott nicht gemangelt. Und wie Sie beim Reinhören rasch merken werden: Eddy Henning ist der genau richtige Mann, um die Themen zu diskutieren.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Carsten Höltkemeyer/Solaris

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Mit dem FC St. Pauli hat die Solarisbank zwar nicht allzu viel gemein. Das Motto des Fußball-Zweitligisten allerdings ("Non established since 1910") würde zum Berliner Fintech fast noch besser passen – mal abgesehen davon, dass die "Solaris Group", wie sie sich inzwischen nennt, erst 2016 gegründet wurde.

Dabei hatte es eigentlich so ausgesehen, als würde sich der "Banking as a Service"-Spezialist rasend schnell in der deutschen Finanzindustrie etablieren. 2021 stieg die Solarisbank zum Unicorn auf und verkündete selbstbewusst, im Jahr darauf an die Börse gehen zu wollen. Doch stattdessen – ging der Chef. Und ein neuer kam, nämlich der Payment-Veteran Carsten Höltkemeyer. Aber nicht, um den IPO zu vollenden. Sondern um die Solarisbank, die sich in der Boom-Phase ziemlich verzettelt hatte (Bafin-Ärger, Contis-Übernahme, ADAC-Deal), wieder in die Spur zu bringen. Personell. Finanziell. Bilanziell.

Rund anderthalb Jahre hat die Operation gedauert, deutlich länger, als ursprünglich gehofft. Wobei Höltkemeyer auf halber Strecke sogar seinen Nebenjob als Vizepräsident des FC St. Pauli aufgab. Begründung: "Intensive berufliche Verpflichtungen." Und nun? Ist Solaris endlich der ersehnte Befreiungsschlag geglückt. Mit einem Funding über 96 Mio. Euro. Zuzüglich einer Finanzgarantie von bis zu 100 Mio. Euro, um die Übernahme des ADAC-Kreditkarten-Portfolios abzusichern.

Auf dieser Basis soll das mit der Etablierung jetzt doch noch gelingen. Wie genau und welche Rolle dabei die rund 20 Mio. ADAC-Mitglieder spielen – das erzählt der Höltkemeyer in der heutigen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast".

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Erik Podzuweit/Scalable Capital

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Als wir zur Vorbereitung unseres heutigen Podcasts (mit einem gewissen Herrn Podzuweit) noch einmal einen alten Podcast (mit einem gewissen Herrn Podzuweit) anhörten, da wunderte es uns fast, dass dazwischen nur drei Jahre liegen. Denn eigentlich stammt die damalige Folge – aus einer anderen Zeit.

Kurz ausgeholt: Der gigantische Shift der Jahre 2022/2023 wird ja häufig auf seine beiden überwölbenden Phänomene reduziert. Die Banken bekommen wieder Zinsen. Dafür aber bekommen die Fintechs keine Fundings mehr. Tatsächlich reichen die Veränderungen jedoch viel tiefer. Nicht für alle Player (ein Fintech, dass einfach nur Software herstellt, tut das heute genauso wie vor drei Jahren, halt nur mit weniger Geld). Aber doch für viele. Und wenn man so will, dann ist Scalable Capital (also das Fintech von Erik Podzuweit) hierfür das Paradebeispiel.

Rückblick: Zum Zeitpunkt unseres ersten Podcasts, also im Juni 2021, vollzogen die Münchner gerade den Pivot vom Robo Advisor (als der Scalable ja eigentlich mal gestartet war, lustigerweise mit zwischenzeitlich starkem B2B-Fokus) zum Neobroker. Wer aber nun dachte, dass Scalable damit sein künftiges Geschäftsmodell gefunden haben würde (ein Retail-Broker mit angeschlossener digitaler Vermögensverwaltung), der sah sich getäuscht. Denn plötzlich ebbte der Trading-Boom ab. Und verlangten die Kunden nach Zinsprodukten. Während parallel Krypto crashte. Bevor Krypto ein fast unwirkliches Comeback feierte.

Und als wäre all das noch nicht genug – setzte Brüssel, was man anfangs noch für eine Geisterdebatte hielt, allen Ernstes das "PFOF"-Verbot durch. Womit Neobrokern wie Trade Republic und eben Scalable künftig ein wesentlicher Teil ihrer heutigen Einnahmen wegbricht. Und nun??? Mehr Gebühren wagen? Mehr Banking wagen? Oder muss das Geschäftsmodell der Investment-Fintechs (zumal durch die "Retail Investment Strategy" der EU ja schon die nächste Regulierungs-Keule droht) sogar noch einmal ganz neu gedacht werden?

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Patrick Stäuble/Teylor

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Glaubt man den Pitch-Decks der Fintechs, dann ist die Digitalisierung des KMU-Kredits überfällig – und das schon seit Jahren. Denn: Ist es nicht so, dass das Segment von den meisten Banken ohnehin kaum bedient wird? Dass der Wettbewerb letzten Endes nur aus Sparkassen und Volksbanken besteht? Dass diese aber mit regulatorischen Hürden (viel Eigenkapital für wenig Kredit), fehlender Standardisierung, papierlastigen Prozessen und tausend anderen Problemen zu kämpfen haben?

Was natürlich alles irgendwo stimmt. Aber nichts daran ändert, dass die hiesigen Fintechs mit dem Versuch, das KMU-Kreditgeschäft zu knacken, seit mittlerweile zehn Jahren durchweg scheitern. Funding Circle zog sich vom deutschen Markt entnervt zurück. October bald darauf genauso. Lendico verscherbelte sich an die ING Diba. Auxmoney lugte nur mal kurz hinein in das Segment. Und die Solarisbank verstaute ihren "volldigitalen KMU-Sofortkredit" bald schon in der Asservatenkammer. Weshalb kaum mehr überraschte, dass sich zuletzt dann auch noch der Frankfurter Anbieter Creditshelf ins Schutzschirmverfahren flüchtete.

Lässt sich das KMU-Kreditgeschäft am Ende gar nicht digitalisieren?

Oder ist es bloß so, dass dieses Segment aufgrund seiner Komplexität bloß mehr Zeit gebraucht hat als andere? Für die zweite These spricht, dass die großen angelsächsischen Investmentbanken neuerdings in das Geschäft dringen – und dabei auch mit Fintechs kooperieren, die die größten Opportunitäten ausgerechnet im hiesigen Markt sehen. Ein Beispiel ist das Zürcher Startup Teylor, das unter anderem von Barclays satte 275 Mio. Euro Refinanzierung erhielt, um damit insbesondere in Deutschland im großen Stil KMU-Kredite zu vergeben.

Warum soll diesmal funktionieren, was zehn Jahre lang nicht funktioniert hat? "Finanz-Szene – Der Podcast", diesmal mit Teylor-Chef Patrick Stäuble.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Der Monats-Podcast mit Neubacher und Kirchner

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Es gibt ja Banker, die Fintech für erledigt halten. Und das ein für allemal. Was richtig ist an dieser Einschätzung: 1.) Einige Finanz-Startups (Elinvar etwa) haben sich als substanzschwach entpuppt; 2.) Die beiden "Blue-Chips" N26 und Solaris leiden derzeit schwer unter den Fehlern der Boom-Jahre; und 3.) Die Fintech-Branche als Ganzes ist durch die nicht enden wollende Funding-Krise sicherlich um 12-24 Monate zurückgeworfen worden.

Was man aber trotzdem nicht tun sollte: Deswegen zu glauben, dass es das jetzt war mit "Fintech". Stattdessen haben gerade die letzten Wochen gezeigt, dass sogar das Gegenteil der Fall sein könnte. Das sind zum einen die weiterhin stark steigenden Kundenzahlen. Zum zweiten schieben sich Player, die man bislang in der Peripherie verortete, plötzlich mitten auf die Bildfläche (Finom, Tide, Bunq). Und zum dritten ist da der schier unglaubliche Run auf die Cashback-Debitkarte von Trade Republic – ein Coup, der vielen Bankmanagern auch deshalb zu denken gibt, weil man selbst an die Cashback-Debitkarten als Produkt schlicht nicht geglaubt hat.

Kurzum: Die Fintech-Branche sendet also wieder Lebenszeichen. Was auch deshalb auffällt, weil dafür umgekehrt die Banken (oder zumindest die Hypothekenbanken) plötzlich wieder den Krisenmodus rutschen – allen voran die Deutsche Pfandbriefbank, die dieser Tage durch den Ring torkelt wie ein Boxer, der die Fäuste nicht mehr hochkriegt. Hat sich da jemand seinem Schicksal schon ergeben? Und wenn ja, was heißt das für die Aareals und die Landesbanken da draußen? Und geht lediglich den Immobilienfinanzierern die Kraft aus – oder spiegelt sich auch in den jüngsten Zahlen der Deutschen Bank und der Commerzbank eine gewisse Ermattung?

Mithin: Obwohl das Jahr noch jung ist, gibt es  Themen satt für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" mit unseren Frankfurter Redakteuren Bernd Neubacher und Christian Kirchner.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Kalliopi Minga/Deka

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Es ist mal wieder eine eher verwirrende Nachrichtenlage. Die Commerzbank sagt, sie brauche in den nächsten zehn Jahren fast 20.000 neue Mitarbeiter; die Haspa bricht ihr Jobabbau-Programm ab; und bei "Bloomberg" ist von derzeit 33.000 offenen Stellen bei hiesigen Banken und Fintechs die Rede. Doch zugleich – erklärt die Deutsche Bank letzte Woche, sie werde 3.500 Arbeitsplätze streichen (und trotzdem weiter die Erträge hochfahren).

Ja, was denn nun?, möchte man da fragen. Haben unsere Banken nun zu wenige Leute oder zu viele? Oder haben sie einfach nur die falschen??? Fest steht: Das Thema "Personal" ist groß in Frankfurts Bankentürmen, gefühlt auf einer Relevanzstufe mit, sagen wir, "IT". (Wobei man für eine gute "IT" gute "IT'ler" braucht – so gesehen hängt an "Personal" ja letztlich alles.)

Wie aber findet man die richtig guten Leute? Wie bindet man jene, die schon da sind? Und ist es in erster Linie eine Frage des Preises  – oder sind am Ende andere Faktoren wichtiger, zumal seit die Fintechs entlassen und eben noch uncoole Banken plötzlich wieder als sichere Arbeitgeber gelten? Um all diese Fragen aufzubohren, haben wir uns für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" an ein Haus gewandt, das mit den Herausforderungen des Arbeitsmarkts bestens vertraut ist – nämlich an die Deka. Dort wurden vor ein paar Jahren rund 10% der damals etwa 4.200 Stellen abgebaut (übrigens geräuschlos); seitdem allerdings ist die Beschäftigtenzahl auch wieder um ein Fünftel gestiegen.

Verantwortet wird die Personalpolitik bei der Deka seit 2022 von Strategiechefin Kalliopi Minga. Was hat sie vom Frankfurter Jobmarkt zu berichten?

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Mark Branson

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Was man leicht vergisst – Mark Branson war ja selber Banker, bei durchweg noblen Adressen. Warburg Dillon Read zum Beispiel, wie die UBS in den 90ern ihr Investmentbanking nannte. Heute dagegen? Sitzt Branson nicht mehr in Zürich, London, Tokio. Sondern in Bonn-Dransdorf. Der Weg zur Arbeit führt vorbei an „Karosserie Jansen“, „Elektro Schmitz“, einem Autohändler – und gleich gegenüber vom Dienstsitz des Bafin-Präsidenten residiert: „Löwenplay“, eher keine Investmentbank, wenn auch artverwandt.

Interessant, dass zu den vielen Klagen über die Bafin gehört, sie verschlinge zu viel Geld. Wer Mark Branson in Bonn trifft, gewinnt den Eindruck: An den Mietausgaben immerhin liegt’s nicht … Jedenfalls: Branson also. Als der Schweizer im August 2021 nach Deutschland kam, hing die Bafin in den Seilen. Die Pfuschereien bei Wirecard hatte sie übersehen. Und dann wurde auch noch publik, dass die eigenen Leute fleißig mitgezockt hatten in dem Skandal.

Positiv gewendet: Unter Branson konnte es eigentlich nur aufwärts gehen – und in der Tat ist seither mindestens mal ein starkes Bemühen zu erkennen, das neue Leitmotiv von der Aufsicht mit Biss wirklich zu leben. Freilich: Die täglichen Scharmützel, die sich Branson mit Banken und Fintechs liefert, sind ja eher die kleine Münze. Was noch aussteht, das ist die ganz große Bewährungsprobe. Wobei es an potenziellen Auslösern nicht mangelt. Die geopolitische Lage. Die konjunkturelle Fragilität. Letztes Jahr das kurze, aber heftige globale Bankenbeben (mit schwersten Erschütterungen ausgerechnet in Zürich, Bransons vormaligem Aufsichtsgebiet). Und aktuell die Benko-Pleite mit den deutschen Banken mittendrin.

Genügend Stoff für die neue Folge von „Finanz-Szene – Der Podcast“, diesmal also mit dem Bafin-Chef himself. 

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Jochen Siegert

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Mächtig war die EZB ja immer schon. In den letzten Monaten allerdings kam sie einem manchmal vor wie ein Puppenspieler, der droben an den Fäden zieht, während drunten die Geschäftsbanken taumeln und nicht wissen, wie ihnen geschieht. Wie oft will die EZB den Leitzins noch erhöhen? Wann wird sie ihn endlich senken? (Aber doch hoffentlich nicht zu bald, oder?). Warum verzinst uns die EZB denn die Mindestreserve nicht mehr? Sollen wir jetzt eigentlich ausschütten oder sollen wir nicht ausschütten? Und was hat die EZB – fragte man sich im August – denn neuerdings immer mit diesem Herrn Benko zu schaffen?

Jedenfalls: Als wäre das alles nicht eh schon sehr, sehr viel, will die EZB nun also auch noch vom Währungshüter zum Währungsmacher werden – und dem entfesselten Krypto-Geld den "digitalen Euro" entgegenstellen. Womit dann eine neue Bezahlmethode entstünde, von der niemand weiß, ob sie in 10 Jahren oder 15 Jahren gang und gäbe sein wird – oder ob man dann im Rückblick sagen wird, dass es sich nur um eine spinnerte Idee gehandelt hat (siehe auch –> EPI vs. EZB: Das stille Ringen um die europäische Payment-Herrschaft). Um es also auf den Punkt zu bringen: Es ist nicht nur alles sehr, sehr viel. Es ist auch alles sehr komplex.

Dabei scheinen zumindest zwei Dinge offensichtlich: 1.) Nach allem, was da draußen erzählt wird, muss man inzwischen davon ausgehen, dass der digitale Euro in jedem Fall kommen wird; und 2.) Auch wenn der digitale Euro in jedweder Hinsicht schwer zu greifen ist – Zündstoff birgt die neue Währung allemal, sowohl für Banken (siehe hier) als auch Fintechs und natürlich für die Payment-Industrie.

Und so haben wir uns also entschieden, den letzten Podcast des Jahres dem komplexesten Thema des Jahres zu widmen. Damit die Folge aber zugleich so verständlich wie möglich wird, haben wir einen Gast rekrutiert, der Payment-Themen so gut erklären kann wie kaum jemand sonst – nämlich Jochen Siegert, bekannt als Fintech-Blogger, Podcast-Guru, "Payment & Banking"-Frontmann und was er nicht sonst noch alles ist (Ex-Mastercard und Ex-Paypal und aktueller Deutschbanker und Mitglied einer EZB-"Market Advisory Group" ist er ja auch noch).

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Finanz-Szene – Der Podcast. Der Monats-Podcast mit Neubacher und Kirchner

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Die Zinswende ist da. Wobei wir natürlich nicht DIE Zinswende meinen (die kam ja schon im Sommer 2022). Sondern sozusagen schon die nächste. Also die, in der es jetzt wieder abwärts geht – zumindest, was die Zinsüberschüsse in den Bilanzen unserer Banken und Sparkassen angeht.

Halten wir kurz fest: Ja, die Commerzbank hat ihr Zinsergebnis im dritten Quartal ein weiteres (und mutmaßlich letztes) Mal steigern können; und bei der NordLB ist es immerhin stabil geblieben. Ansonsten aber (Deutsche Bank, ING Diba, DKB, HVB ...): Scheint der Peak überschritten. Und das ist erst der Anfang. Denn wie dieser Tage berichtet (siehe hier), geht die Bundesbank inzwischen davon aus, dass die Zinsüberschüsse nächstes Jahr branchenweit gesehen um rund 30% unter denen von diesem Jahr zurückbleiben werden. So langsam war's das also (oder genauer, Futur 4: wird's das also bald mal gewesen sein) mit der Zins-Sonderkonjunktur in Ihren GuV's, liebe Leserinnen und Leser.

Und nun??? Genau diese Frage steht im Mittelpunkt der neuen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast", diesmal wieder mit unseren Frankfurter Redakteuren Christian Kirchner und Bernd Neubacher (die sich in diesem Zusammenhang nicht nur, aber natürlich auch die besonders zinssensible Commerzbank vorgeknöpft haben). Indes: Natürlich gab es jenseits des Zins-Peaks in den letzten Wochen noch weitere Themen, die der Nachbereitung bedürfen. Etwa: Wie tief stecken die deutschen Banken im Benko-Sumpf? Oder auch: Löst das "Alles für umme"-Konto der C24 Bank eine Konter-Revolution im Konto-Pricing aus?

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Oliver Hommel, Euro Kartensysteme GmbH

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Es gab mal Zeiten, da hat Oliver Hommel, wenn er im Supermarkt bezahlen sollte, die Schufa-Klauseln auf der Rückseite der Kartenbelege durchgestrichen. Das Kassenpersonal fand das immer nur so mittellustig. Genauso Hommels damalige Freundin. Doch was will man machen? Payment-Nerd ist Payment-Nerd. So ticken sie halt. (Wohl dem, der noch nie einen Payment-Manager in einem Restaurant erlebt hat, das keine Kartenzahlung akzeptiert).

Nun sind mit dem allmählichen Verschwinden des elektronischen Lastschrift-Verfahrens die Situationen, in denen man an der Kasse einen Papierbeleg unterzeichnet, zwar selten geworden. Ein Payment-Nerd allerdings ist Oliver Hommel immer noch – und wenn man so will, dann ist er als CEO der Euro Kartensysteme, also der Betreiber-Gesellschaft hinter der Girocard, sogar der oberste Payment-Nerd überhaupt hierzulande. Dieser Status freilich bewahrt den früheren Accenture-Berater (und noch früheren BVR- bzw. DSGV-Manager) nicht vor gelegentlichem Spott aus der eigenen Community. Schließlich machen sich ja gerade die Payment-Nerds gern einen Spaß daraus, den Abgesang auf die Girocard anzustimmen.

Hommels Antwort hierauf? Sah per Ende Juni so aus: Kartenumsatz 11% rauf auf 149 Mrd. Euro. Zahl der Bezahlvorgänge 15% rauf 3,65 Mrd. Transaktionen. Alles bestens also? Das nun auch wieder nicht. Denn natürlich weiß Hommel: Allein den Status quo zu reiten, wird auf Dauer nicht reichen. Was also muss strategisch, technisch und produktseitig passieren, damit die Girocard in zehn Jahren noch so relevant sein wird wie heute? Genau auf diese Frage gibt Oliver Hommel in der heutigen Ausgabe von "Finanz-Szene – Der Podcast" verblüffend offene Antworten.

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Über diesen Podcast

Jeden Montag begrüßen wir bei Finanz-Szene.de einen Gast aus der Banken- und Fintech-Branche, um ein aktuelles Thema zu vertiefen. Die Hosts sind Christian Kirchner und Heinz-Roger Dohms, Betreiber des erfolgreichen Branchen-Newsletters Finanz-Szene.de.

von und mit Christian Kirchner, Heinz-Roger Dohms

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