Finanz-Szene - der Podcast

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Martina Weimert, CEO EPI Company

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Irgendwie bezeichnend. Während die bankeigene EPI-Company in den letzten Wochen den Launch der europäischen Bezahl-Wallet "Wero" vorbereitete, verkündete die bankeneigene Paydirekt GmbH die Einstellung von "Giropay". Und just als "Wero" Anfang dieser Tage liveging, sorgte parallel das Zerwürfnis zwischen Paydirekt und mehreren wichtigen Payment Service Providern für die quietschende Begleitmusik. Kann Karma schlechter sein? Vermutlich nicht.

Denn das das vermeintliche Big Picture war angesichts der Gemengelage natürlich ratzfatz gemalt: Wie soll im europäischen Maßstab gelingen, was in Deutschland gerade erst gescheitert ist? Darum heute einfach mal ganz doof gefragt: Ist "Wero" denn wirklich soooo chancenlos? Glaubt man manchen Payment-Nerds, dann lautet die Antwort auf diese Frage schlicht "Ja" (wobei bei Linkedin inzwischen ja jeder als Payment-Nerd gilt, der schon mal eine Apple Watch beim Halten vor ein Bezahl-Terminal fotografiert und das dann gepostet hat). Die Argumente? Sind eigentlich immer dieselben. 1.) Viel zu spät dran. 2.) Nicht vom Kunden her gedacht. 3.) Falscher Fahrplan (erst P2P, dann E-Commerce, dann stationärer POS). 4.) Eine Lösung, wo kein Problem ist. Und 5.) Was von den Banken kommt, taugt eh nicht ...

Nun muss man natürlich sagen: Die Banken haben in der Vergangenheit einiges dafür getan, dass ihnen in puncto Retail-Payment genau dieses Image anhaftet. Und doch: Irgendwie fanden wir es sehr viel spannender, uns zum "Wero"-Launch diese Woche zur Abwechslung mal nicht erklären zu lassen, was denn alles gegen einen Erfolg von "Wero" spricht – sondern was dafür. Frage also an die EPI-Chefin: Kommen Sie in unseren Podcast? Antwort: Sobald der Launch durch ist – sofort.

Und hier sind wir nun: Martina Weimert über die Frage, was "Wero" besser können soll als Paypal, warum "Instant" ein entscheidender Push werden könnte, wer die Zielkunden des P2P-Angebots sind und warum ihr das, was die EZB gerade mit dem digitalen Euro treibt (siehe auch –> EPI vs. EZB: Das stille Ringen um die europäische Payment-Herrschaft), offenbar gehörig gegen den Strich geht.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Ingo Mandt/Fürstlich Castell'sche Privatbank

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Wären wir die „Bunte“ (oder besser, als kleine Geste unserem Minderheits-Gesellschafter Gruner + Jahr gegenüber: Wären wir die „Gala“, die ja viel, viel besser ist als die „Bunte“ …), dann hätten wir heute Morgen aber mal so richtig was zu erzählen. Denn – und das war uns bis vor wenigen Tagen selbst nicht bewusst: Unser heutiger Podcast-Gast ist doch tatsächlich liiert mit einer Bankerin, die neulich ebenfalls zu Gast in unserem Podcast war. Hübscher Zufall! Schöne Geschichte! Und schade nur, dass solche Geschichten unsere Leserinnen und Leser leider überhaupt nicht interessieren, denn die interessieren sich ja mehr für „Transformation“ und solche Themen.

Also, kommen wir zur Sache: Bei unserem heutigen Podcast-Gast handelt es sich um Ingo Mandt, "gut herumgekommen" in der Branche (u.a. BHF, Sal. Oppenheim, LBBW) und seit 2021 Vorstandschef der vor 250 Jahren gegründeten und in den letzten vier Jahren radikal transformierten Fürstlich Castell’schen Bank.

Dass das mit der radikalen Transformation nötig war, hatten wir ja oft genug angedeutet: Seit Jahren machte die Castellbank kaum noch richtig Gewinn, und wenn doch, dann kam der Gewinn nicht aus dem Private Banking, sondern aus Randaktivitäten. Ingo Mandt also: Schloss alle Filialen. Packte die ehemaligen Filial-Mitarbeiter in ein zentrales „Beratungscenter“. Eröffnete einen Standort in Frankfurt. Lagerte radikal aus (KYC-Prozesse, IT, Systemarchitektur …). Und sah zu, wie die Hälfte (!) der einst 215 Köpfe großen Belegschaft über die Jahre das Haus verließen – und zwar überwiegend aus dem Grund, dass sie mit der Radikalkur des Chefs nicht einverstanden waren.

Und nun??? Ob die Radikalkur funktioniert, muss sich zeigen. Die jüngsten Zahlen allerdings stimmen schon mal zuversichtlich, 15 Mio. Euro Gewinn, eine auf 24% fast verdoppelte harte Kernkapitalquote. Trotzdem bleibt die Frage: Kann so eine kleine, unabhängige Privatbank mit nur 1 Mrd. Euro Bilanzsumme wirklich dauerhaft am Markt bestehen, Transformation hin oder her??? So – und nachdem wir Sie jetzt lange genug auf die Folter gespannt, liebe Leserinnen und Leser: Bei Mandts Frau handelt es sich um die Deka-Personalchefin Kalliopi Minga … Allen, die sich nebenbei auch für Transformation interessieren, empfehlen wir derweil wärmstens unseren heutigen Podcast.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Lasse Schmid/C24 Bank

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Die Logik gebietet es, dass erst der Stealth-Modus kommt – und dann der Go-Live. Bei der C24 Bank war es lustigerweise umgekehrt. Im Herbst 2020 hatte die Tochter des Münchner Vergleichsportals Check24 ihren Marktstart hingelegt. Doch dann: Hörte und sah man fast nichts mehr. Kaum Marketing. Kaum Kunden. Keine lauten Töne. (Also nichts von dem, was Neobanken normalerweise charakterisiert).

Spätestens, als der bezeichnenderweise in Frankfurt, nicht in Berlin angesiedelte neue Challenger einige Monate nach dem Launch als erstes größeres Produkt-Update ausgerechnet die Girocard einführte (die Mastercard-Debit gab es schon vorher), fragte sich die Community: Was machen die da eigentlich???

Um es gleich vorwegzuschicken: So richtig ist diese Frage auch heute, rund drei Jahre später, noch nicht beantwortet. Fest allerdings steht: Ihren gefühlten Stealth-Modus haben die Check-Banker inzwischen verlassen. Inzwischen hat die C24 Bank allein in den letzten zwölf Monaten rund 250.000 neue Kunden netto gewonnen, ungefähr die Größenordnung, wie man sie von Platzhirschen wie DKB oder ING Diba kennt. Dabei ähnelt die Pricing-Strategie tatsächlich dem Ansatz klassischer Online-Banken – und grenzt sich beispielsweise von der Premium-Strategie von N26 deutlich ab.

Ist die C24 Bank also einfach nur der neue Billigheimer da draußen? Oder steckt mehr dahinter? Der Finanz-Szene-Podcast – heute mit C24-Geschäftsführer Lasse Schmid

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Finanz-Szene – Der Podcast. Der Monats-Podcast mit Neubacher und Kirchner

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Drei Monate können ganz schön viel verändern. So trug der letzte Podcast unserer Redakteure Bernd Neubacher und Christian Kirchner, veröffentlicht am 19. Februar, den Titel: "Die nächste Bankenkrise – und die ungebrochene Kraft von Fintech". Was wir bezogen auf Fintech/Kraft auch weiterhin so unterschreiben würden (man denke an die jüngsten Updates zu Trade Republic und Raisin).

Was bezogen auf Banken/Krise allerdings im Rückblick fast schon unwirklich klingt. Denn: Selbst wenn es sich bei den Geschehnissen rund um die Deutsche Pfandbriefbank zu Jahresbeginn um eine Krise gehandelt haben sollte und nicht bloß nur um eine Marktpanik – dann wäre diese "Krise" doch erstaunlich schnell vorbeigezogen. Womit das erste Thema für unseren aktuellen Podcast auch schon gesetzt wäre: Was ist bei unseren Hypothekenbanken heute eigentlich anders als vor drei Monaten???

Dasselbe, freilich, könnte man auch in Bezug auf Deutsche Bank und Commerzbank fragen. Deren Aktien nämlich haben seit Februar um grob ein Drittel zugelegt und notieren jeweils auf Mehrjahreshochs. Auch hier drängt sich die Frage nach dem "Warum" auf, und auch diese Frage werden wir in unserem heutigen Podcast stellen. Wer nun aber glaubt, die heutige Folge werde in Friede, Freude und Eierkuchen versinken – den können wir beruhigen. Denn das Gesamtbild mag im Moment zwar unverhofft rosig sein. Dafür haben sich allerdings in den letzten Wochen ein paar neue, teils hausgemachte Probleme aufgetan. Man denke an die filmreifen Gaunereien in mehreren Postbank-Servicepoints (offenbar begünstigt durch ein handfestes KYC-Problem). Oder an die beiden Verbünde, die ihre Zertifikate ungezügelt vertreiben haben, dass jetzt Ärger mit der Bafin droht.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Stefan Wintels/KfW

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Dass die "Girocard" die beliebteste Bezahlkarte hierzulande sei – das ist selbstverständlich nur ein Gerücht. Denn in Wahrheit, klar, bezahlen die meisten Deutschen (wie schon vor 10, 20 oder 30 Jahren) immer noch am liebsten mit der "EC-Karte", auch wenn bösartige Unterstellungen besagen, dass es diese gar nicht mehr gibt. Und so antwortete also auch KfW-Chef Stefan Wintels in der "Blitz-Runde" unseres Podcasts auf die Frage, wie er denn an der Supermarkt-Kasse bezahle (Bar? Karte? Wallet?), mit entwaffnender Selbstverständlichkeit: "Ehh-Zehh-Karte." Ein schöner Beleg, dass selbst Top-Banker letztlich Menschen (oder genauer: Gewohnheitstiere) sind. Und dass Markenführung ein zutiefst undankbares Geschäft ist.

Jedenfalls – und damit nun zum eigentlichen Thema: Selbstverständlich haben wir Stefan Wintels nicht in unser kleines Gesprächsformat eingeladen, um mit ihm über die Girocard zu reden. Stattdessen: Geht es in der heutigen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" zuvorderst um Wintels' eigene Bank, also um die KfW (die ihre Markenführung übrigens vergleichsweise gut hinkriegt, denn "Kreditanstalt für Wiederaufbau" sagt kein Mensch mehr). Auf den Punkt gebracht ist es ja so, dass sich die KfW aktuell wieder mal auf dem Weg zurück in die Normalität sieht. Was allerdings die Frage aufwirft, worin diese "Normalität" denn eigentlich besteht. Normal ist schließlich nur noch wenig da draußen. So konnte man, nachdem die Bilanzsummen von KfW, Rentenbank und Co. in den vergangenen Jahren zeitweise zu bersten schienen, zuletzt ja fast den komplett gegenteiligen Eindruck gewinnen. Nämlich, dass den Förderbanken, zugespitzt formuliert, aktuell schon fast das Geschäft ausgeht. Wie also ist die Lage am Kreditmarkt wirklich? Wie will Wintels die KfW auch vor diesem Hintergrund positionieren? Und dann noch ein persönlich gefärbtes Thema: Wie ist das eigentlich, wenn man als klassischer Investmentbanker (und genau das war der Ex-Citi-Mann Wintels ja sein Leben lang) plötzlich für eine, nun ja, "Kreditanstalt" arbeitet?

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Eddy Henning/ING Deutschland

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Wenn dieser Tage die exorbitant hohen Gewinne der deutschen Bankenbranche bestaunt werden – dann kommt etwas zu kurz, dass es sich dabei (jedenfalls vielerorts) um die Gewinne des Firmenkunden-Geschäfts handelt. Bei der Deutschen Bank lag dessen Beitrag zum Gesamtergebnis bei 53%, im Falle der Coba waren es 63%, bei der OLB sogar annähernd 70%.

Aus dem ungeliebten Kind der deutschen Kreditwirtschaft (und das war das "Corporate Banking" eine Zeitlang ja durchaus) ist unvermittelt eine Cash-Cow geworden. Wobei: Bleibt das jetzt so??? Diese Frage stellt sich auch für Eddy Henning, Firmenkunden-Chef der ING Deutschland. Schon klar: Für sein Institut (das nach wie vor in erster Linie vom Retailgeschäft lebt) ist das Thema nicht ganz so existenziell ist wie für andere. Indes: Unterschätzen sollte man die intern als "Wholesale Banking" firmierende Sparte trotzdem nicht.

Nach wilden Anfangsjahren (siehe –> 366 Leutchen sorgen für 41% des Gewinns) hat sich das Firmenkunden-Geschäft unter Henning als zweites Standbein der hiesigen ING etabliert. Mit mittlerweile weit mehr als 500 "Leutchen". Und zuletzt deutlich mehr als 400 Mio. Euro Ergebnis. Das Bauchgefühl sagt nun: So wie die ING Diba tickt, müsste sie von hieran jetzt so richtig angreifen! Der Kopf allerdings fragt: Geht das im "Corporate Banking" momentan überhaupt? Angesichts wieder abnehmender Zinsgewinne. Angesichts einer geradezu anämischen Kreditnachfrage. Und angesichts der überwölbenden Grundsatzfrage, ob die Bilanzen unserer Banken überhaupt dafür gemacht sind, die großen Umbrüche da draußen (Klima, Energie, Digitalisierung, Infrastruktur ...) zu finanzieren.

Kurzum, an spannenden Themen hat es für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" weißgott nicht gemangelt. Und wie Sie beim Reinhören rasch merken werden: Eddy Henning ist der genau richtige Mann, um die Themen zu diskutieren.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Carsten Höltkemeyer/Solaris

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Mit dem FC St. Pauli hat die Solarisbank zwar nicht allzu viel gemein. Das Motto des Fußball-Zweitligisten allerdings ("Non established since 1910") würde zum Berliner Fintech fast noch besser passen – mal abgesehen davon, dass die "Solaris Group", wie sie sich inzwischen nennt, erst 2016 gegründet wurde.

Dabei hatte es eigentlich so ausgesehen, als würde sich der "Banking as a Service"-Spezialist rasend schnell in der deutschen Finanzindustrie etablieren. 2021 stieg die Solarisbank zum Unicorn auf und verkündete selbstbewusst, im Jahr darauf an die Börse gehen zu wollen. Doch stattdessen – ging der Chef. Und ein neuer kam, nämlich der Payment-Veteran Carsten Höltkemeyer. Aber nicht, um den IPO zu vollenden. Sondern um die Solarisbank, die sich in der Boom-Phase ziemlich verzettelt hatte (Bafin-Ärger, Contis-Übernahme, ADAC-Deal), wieder in die Spur zu bringen. Personell. Finanziell. Bilanziell.

Rund anderthalb Jahre hat die Operation gedauert, deutlich länger, als ursprünglich gehofft. Wobei Höltkemeyer auf halber Strecke sogar seinen Nebenjob als Vizepräsident des FC St. Pauli aufgab. Begründung: "Intensive berufliche Verpflichtungen." Und nun? Ist Solaris endlich der ersehnte Befreiungsschlag geglückt. Mit einem Funding über 96 Mio. Euro. Zuzüglich einer Finanzgarantie von bis zu 100 Mio. Euro, um die Übernahme des ADAC-Kreditkarten-Portfolios abzusichern.

Auf dieser Basis soll das mit der Etablierung jetzt doch noch gelingen. Wie genau und welche Rolle dabei die rund 20 Mio. ADAC-Mitglieder spielen – das erzählt der Höltkemeyer in der heutigen Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast".

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Erik Podzuweit/Scalable Capital

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Als wir zur Vorbereitung unseres heutigen Podcasts (mit einem gewissen Herrn Podzuweit) noch einmal einen alten Podcast (mit einem gewissen Herrn Podzuweit) anhörten, da wunderte es uns fast, dass dazwischen nur drei Jahre liegen. Denn eigentlich stammt die damalige Folge – aus einer anderen Zeit.

Kurz ausgeholt: Der gigantische Shift der Jahre 2022/2023 wird ja häufig auf seine beiden überwölbenden Phänomene reduziert. Die Banken bekommen wieder Zinsen. Dafür aber bekommen die Fintechs keine Fundings mehr. Tatsächlich reichen die Veränderungen jedoch viel tiefer. Nicht für alle Player (ein Fintech, dass einfach nur Software herstellt, tut das heute genauso wie vor drei Jahren, halt nur mit weniger Geld). Aber doch für viele. Und wenn man so will, dann ist Scalable Capital (also das Fintech von Erik Podzuweit) hierfür das Paradebeispiel.

Rückblick: Zum Zeitpunkt unseres ersten Podcasts, also im Juni 2021, vollzogen die Münchner gerade den Pivot vom Robo Advisor (als der Scalable ja eigentlich mal gestartet war, lustigerweise mit zwischenzeitlich starkem B2B-Fokus) zum Neobroker. Wer aber nun dachte, dass Scalable damit sein künftiges Geschäftsmodell gefunden haben würde (ein Retail-Broker mit angeschlossener digitaler Vermögensverwaltung), der sah sich getäuscht. Denn plötzlich ebbte der Trading-Boom ab. Und verlangten die Kunden nach Zinsprodukten. Während parallel Krypto crashte. Bevor Krypto ein fast unwirkliches Comeback feierte.

Und als wäre all das noch nicht genug – setzte Brüssel, was man anfangs noch für eine Geisterdebatte hielt, allen Ernstes das "PFOF"-Verbot durch. Womit Neobrokern wie Trade Republic und eben Scalable künftig ein wesentlicher Teil ihrer heutigen Einnahmen wegbricht. Und nun??? Mehr Gebühren wagen? Mehr Banking wagen? Oder muss das Geschäftsmodell der Investment-Fintechs (zumal durch die "Retail Investment Strategy" der EU ja schon die nächste Regulierungs-Keule droht) sogar noch einmal ganz neu gedacht werden?

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Finanz-Szene – Der Podcast. Zu Gast: Patrick Stäuble/Teylor

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Glaubt man den Pitch-Decks der Fintechs, dann ist die Digitalisierung des KMU-Kredits überfällig – und das schon seit Jahren. Denn: Ist es nicht so, dass das Segment von den meisten Banken ohnehin kaum bedient wird? Dass der Wettbewerb letzten Endes nur aus Sparkassen und Volksbanken besteht? Dass diese aber mit regulatorischen Hürden (viel Eigenkapital für wenig Kredit), fehlender Standardisierung, papierlastigen Prozessen und tausend anderen Problemen zu kämpfen haben?

Was natürlich alles irgendwo stimmt. Aber nichts daran ändert, dass die hiesigen Fintechs mit dem Versuch, das KMU-Kreditgeschäft zu knacken, seit mittlerweile zehn Jahren durchweg scheitern. Funding Circle zog sich vom deutschen Markt entnervt zurück. October bald darauf genauso. Lendico verscherbelte sich an die ING Diba. Auxmoney lugte nur mal kurz hinein in das Segment. Und die Solarisbank verstaute ihren "volldigitalen KMU-Sofortkredit" bald schon in der Asservatenkammer. Weshalb kaum mehr überraschte, dass sich zuletzt dann auch noch der Frankfurter Anbieter Creditshelf ins Schutzschirmverfahren flüchtete.

Lässt sich das KMU-Kreditgeschäft am Ende gar nicht digitalisieren?

Oder ist es bloß so, dass dieses Segment aufgrund seiner Komplexität bloß mehr Zeit gebraucht hat als andere? Für die zweite These spricht, dass die großen angelsächsischen Investmentbanken neuerdings in das Geschäft dringen – und dabei auch mit Fintechs kooperieren, die die größten Opportunitäten ausgerechnet im hiesigen Markt sehen. Ein Beispiel ist das Zürcher Startup Teylor, das unter anderem von Barclays satte 275 Mio. Euro Refinanzierung erhielt, um damit insbesondere in Deutschland im großen Stil KMU-Kredite zu vergeben.

Warum soll diesmal funktionieren, was zehn Jahre lang nicht funktioniert hat? "Finanz-Szene – Der Podcast", diesmal mit Teylor-Chef Patrick Stäuble.

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Finanz-Szene – Der Podcast. Der Monats-Podcast mit Neubacher und Kirchner

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Es gibt ja Banker, die Fintech für erledigt halten. Und das ein für allemal. Was richtig ist an dieser Einschätzung: 1.) Einige Finanz-Startups (Elinvar etwa) haben sich als substanzschwach entpuppt; 2.) Die beiden "Blue-Chips" N26 und Solaris leiden derzeit schwer unter den Fehlern der Boom-Jahre; und 3.) Die Fintech-Branche als Ganzes ist durch die nicht enden wollende Funding-Krise sicherlich um 12-24 Monate zurückgeworfen worden.

Was man aber trotzdem nicht tun sollte: Deswegen zu glauben, dass es das jetzt war mit "Fintech". Stattdessen haben gerade die letzten Wochen gezeigt, dass sogar das Gegenteil der Fall sein könnte. Das sind zum einen die weiterhin stark steigenden Kundenzahlen. Zum zweiten schieben sich Player, die man bislang in der Peripherie verortete, plötzlich mitten auf die Bildfläche (Finom, Tide, Bunq). Und zum dritten ist da der schier unglaubliche Run auf die Cashback-Debitkarte von Trade Republic – ein Coup, der vielen Bankmanagern auch deshalb zu denken gibt, weil man selbst an die Cashback-Debitkarten als Produkt schlicht nicht geglaubt hat.

Kurzum: Die Fintech-Branche sendet also wieder Lebenszeichen. Was auch deshalb auffällt, weil dafür umgekehrt die Banken (oder zumindest die Hypothekenbanken) plötzlich wieder den Krisenmodus rutschen – allen voran die Deutsche Pfandbriefbank, die dieser Tage durch den Ring torkelt wie ein Boxer, der die Fäuste nicht mehr hochkriegt. Hat sich da jemand seinem Schicksal schon ergeben? Und wenn ja, was heißt das für die Aareals und die Landesbanken da draußen? Und geht lediglich den Immobilienfinanzierern die Kraft aus – oder spiegelt sich auch in den jüngsten Zahlen der Deutschen Bank und der Commerzbank eine gewisse Ermattung?

Mithin: Obwohl das Jahr noch jung ist, gibt es  Themen satt für die heutige Folge von "Finanz-Szene – Der Podcast" mit unseren Frankfurter Redakteuren Bernd Neubacher und Christian Kirchner.

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Über diesen Podcast

Jeden Montag begrüßen wir bei Finanz-Szene.de einen Gast aus der Banken- und Fintech-Branche, um ein aktuelles Thema zu vertiefen. Die Hosts sind Christian Kirchner und Heinz-Roger Dohms, Betreiber des erfolgreichen Branchen-Newsletters Finanz-Szene.de.

von und mit Christian Kirchner, Heinz-Roger Dohms

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