Finanz-Szene - der Podcast

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00:00:10: Finanzszene

00:00:11: der Podcast.

00:00:13: Jede Woche zu Themen aus der Banking, Fintech und Payment-Porsche.

00:00:22: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Episode von Finanzszene der Podcast.

00:00:27: Heute wieder mit unserem Experten Jochen Siegert und mir Christian Kirchner von Finanzszene.

00:00:32: Die Themen diese Woche im Schnelldurchgang.

00:00:34: Amazon-Ausfall in den USA und die deutschen Banken.

00:00:38: Wo gab es Zusammenhänge und warum?

00:00:40: Wir dröseln Ihnen mal die US-Bankenprobleme auf, was da eigentlich bei den Regionalbanken los ist.

00:00:45: Wir finden viel Lob für die Zahlen von Trade Republic und auch der in Vergessenheit geratenen Norisbank.

00:00:51: Und schauen uns an, was es neues aus der Causa Unikredit-Commerzbank gibt.

00:00:56: Viel Spaß.

00:00:58: Hallo Jochen, herzlich willkommen zum Podcast diese Woche.

00:01:01: Hallo Christian.

00:01:02: Ja, ich musste heute früh erstmal hier mich verrammeln in meinem Aufnahmeraum, Rollladen runter, damit der prasselnde Regen nicht diese Aufnahme stört.

00:01:11: Fürchterliche Jahreszeit, ich fall da immer in so einer Herbstwinterdepression.

00:01:14: Ich hoffe, dir geht's heute früh etwas besser.

00:01:16: Also wir haben noch nicht den Regen.

00:01:17: Ich bin im hohen, sehr hohen Norden.

00:01:19: Aber offensichtlich kommt dann der Regen auch gegen heute Nachmittag hier an.

00:01:25: Schade.

00:01:26: Behalte bitte unten bei euch.

00:01:27: Ja, lasst doch gleich mal mit schlechter Laune anfangen, wenn wir schon beim Thema sind.

00:01:32: Warst du betroffen von dem Ausfall der Amazon Cloud-Dienste am Montag?

00:01:36: Hast du es irgendwo in deinem Alltag bemerkt?

00:01:38: Nein, bemerkt habe ich es nicht.

00:01:40: Aber ich bin als neuer Investiger, die für Journalist doch mal einfach auf alle Störungen.

00:01:46: und habe mal geschaut.

00:01:47: Und es ist sehr, sehr interessante Erkenntnis.

00:01:50: Erst mal, weil es war passiert.

00:01:51: Also AWS ist ausgefallen.

00:01:52: Das, glaube ich, hat man aus der Presse rausgefunden.

00:01:55: Aber es hat eben halt auch hiesige Anbieter getroffen, weil offensichtlich die Anwendungen, die auf der AWS-Infrastruktur sind, was ja ein Vorteil ist, dass ich teilweise eben eigene Anwendungen nicht entwickeln muss, sondern vor eingestellte Anwendungen von AWS nutzen kann.

00:02:10: Die sind wohl zentral auf einem US-Server etabliert bzw.

00:02:17: brauchen Infrastrukturkomponenten von diesem US-Server.

00:02:20: Und dann hat es eben halt auch die souverän europäischen AWS-Zentren getroffen, obwohl der Ausfall in den USA war, weil diese Anwendung nicht zur Verfügung stand.

00:02:30: Oder wie gesagt, da bin ich mal auf die Webseite gegangen von alle Störungen und habe da sehr interessante Erkenntnisse herausgefunden, beispielsweise die Kommerzbank, die Wüstenrot Bank oder Wüstenrot.

00:02:43: Die Sparkasse haben zeitgleich mit dem Ausfall von AWS genau die gleichen Kurven nach oben mit Entstörungen gehabt.

00:02:51: Und natürlich die ganzen US-amerikanischen Cloud-Anwendungen, PayPal auch.

00:02:56: Aber auch da, wenn man ein bisschen mehr differenziert reinschaut, bei PayPal-I-Settel, also der Ampus-Anbieter von PayPal, der in Konkurrenz mit Sammab steht, da war eine flatline, eine flache Kurve, da war nichts.

00:03:12: Wo man auf der einen Seite sich am Kopf kratzt und sagt, wie kann es eigentlich sein, dass die Infrastruktur von Europäischen Souverän-Anbietern, die eigentlich gar keine Interaktion mit US-Servern brauchen, betroffen sind.

00:03:25: Und wieder die Infrastrukturen von so einem US-Anbieter wie PayPal mit dem akquirierten EMPOS-Geschäft von Ice-Settel gar nicht betroffen ist.

00:03:33: Also insofern, da ist diese klassische schwarz-weiß Betrachtung, die man häufig auch so in den Sonntagsreden hört mit europäisches Übrigenität, die ist in der Realität dann doch nicht so, wie sie scheint.

00:03:47: Und ich kann mir vorstellen, dass der eine oder andere bei der nächsten ISO-City-Zertifizierung oder bei der nächsten Barfin IT-Zertifizierung sich vielleicht ein bisschen schlechte Fragen gefallen lassen muss.

00:03:57: Ja.

00:03:58: Das ist, glaube ich, bei der Fülle der Dienstleister, auf die man zurückgreifen muss, ist der eine oder andere vielleicht dann am Montag erstmal aus dem Bett gefallen und hat bemerkt, er hat doch eine Abhängigkeit, weil wir haben ja hier über ein Problembereich Nordosten, USA.

00:04:12: Nord Virginia gesprochen.

00:04:13: Aber das scheint wohl die Kontrollebene von ganz vielen anderen Amazon-Standorten auch in Europa zu sein.

00:04:20: Und so ist man, glaube ich, da in eine Abhängigkeit reingekommen, die man vielleicht noch gar nicht bemerkt hat und wo man jetzt mal ein Praxistest gehabt

00:04:28: hat,

00:04:29: wie man irgendwie vielleicht doch drin hängt mit dem einen oder anderen Dienstleister.

00:04:32: Ja,

00:04:32: also ich glaube, das ist für viele so ein Wakeup-Moment gewesen, dass die Infrastruktur doch mehr verbandelt sind, als man sich das so vorgestellt hat, auch vielleicht, als man auf so ein bisschen Marketingnachrichten von dem einen oder anderen reingefallen ist.

00:04:46: Und ich glaube, dass auch für die IT-Security, da jetzt auf der Infrastrukturseite durchaus Learnings rausgekommen sind, dass man die Infrastruktur doch ein bisschen detaillierter nach hinten reihen mal untersucht und auch da Abhängigkeiten herausfindet.

00:05:01: Weil ja auch erstaunlich ist, wie viele Stunden man gebraucht hat, das ganze mal wieder ins Laufen zu bringen.

00:05:05: Also, dass es da mal ein... Glimps gibt, schön und gut.

00:05:08: Aber dass es eine mehrstöhnliche Kiste ist, das hat mich dann letztendlich doch erstaunt.

00:05:12: Ich dann dachte, da müssten eigentlich die Backup-Systeme und das Ganze etwas schneller anlaufen, als es tatsächlich der Fall war.

00:05:18: Total.

00:05:20: Aber auf der anderen Seite, es war ja fünfzehn Stunden wohl in Gänze, bei manchen war es relativ schnell wieder da.

00:05:26: Und von daher haben wohl die Internet Security Leute dann doch offensichtlich einen guten Job gemacht, um die Infrastruktur schnell wieder hochzufahren.

00:05:35: Aber ja, das klingt natürlich sehr viel, wie viele Stunden das jetzt war.

00:05:40: Aber wenn man diese Service Level Agreements anschaut, gemessen an dreihundert und sechzig Tage im Jahr, vierundzwanzig Stunden, sind dann das dann doch auch zu vernachlässigende Service Levels.

00:05:53: Und dann wird sich AWS rausreden und sagen, das ist Teil des Service Levels Infrastruktur und Vereinbarung.

00:06:01: Ihr könnt nicht irgendwie sagen, ihr wollt ne Scharnsetsatz haben.

00:06:04: Ja, interessante Entwicklung.

00:06:06: Ich hatte dann auch noch mal ein wenig recherchiert, wie viele Banken überhaupt angeben mit Amazon, AWS im Geschäft zu sein.

00:06:12: Die spielen ja eigentlich eher eine Nebenrolle in dem Geschäft mit den ganz großen Banken.

00:06:16: Das scheint mir das meiste doch bei Microsoft Azure und der Google Cloud zu liegen.

00:06:22: Ich hoffe, das ist auch dein Eindruck, weil du, glaube ich, von der technologischen Seite etwas besser unterwegs bist.

00:06:27: Ja,

00:06:27: abgesehen von irgendwelchen Fintech-Banken und Fintechs, stimmt das so?

00:06:32: Ist ja auch mal eine Wahrnehmung, dass es eher auf der Google Microsoft Seite ist.

00:06:35: ja

00:06:35: bevor wir uns den optimistischeren Themen widmen und den besseren Nachrichten, die wir diese Woche hatten.

00:06:41: Da gab es übrigens auch einige.

00:06:43: Aber das packen wir mal mehr so Richtung Mitte und Ende und handeln mal die kritischen Themen am Anfang ab, die schlechte Laune machen.

00:06:49: Die US-Bankenprobleme tauchten ja relativ unvermittelt vergangene Woche wieder auf.

00:06:55: Da hatten wir ein Thema, das es plötzlich hieß, na ja, wir haben wegen Betrugsfällen und Kreditausfällen plötzlich kleinere Quartalsverluste im zweistelligen Millionenbereich.

00:07:03: Ich weiß nicht, wie es dir ging, ich hatte im ersten Moment so die Assoziation meine.

00:07:07: Also, Fünfzig Millionen Ausfälle, wir hatten so schön beschrieben, klingt eher nach Barzalzungen, Schmalkhalden, aber nicht die große weite Welt, der US-Banken oder...

00:07:17: Ja, genau.

00:07:18: Also da würde ich dir auch mal fragen, jetzt bleiben wir im Westen, aber es ist auch in den USA.

00:07:21: Es ist ja diese Thematik mit den kleinen Regionalbanken in den USA jetzt auch nicht neu.

00:07:28: Wir haben das ein bisschen Deja Vu von der Silicon Valley Bank Pleite, die ja auch nicht nur die Silicon Valley Bank erwischt hat, sondern auch mehrere kleine Regionalbanken in den USA.

00:07:38: Irgendwie scheint das Thema nicht so richtig ausgestanden zu sein, oder?

00:07:42: Das ist also ein typisches Aufmerksamkeitsthema, wenn so eine Bank umfällt, wie die Silicon ... Valleybank und einige andere, dann schauen alle ganz genau hin, wie konnte das passieren, was ist da passiert, aber dann folgte ja relativ flott da die Credit Suisse UBS-Geschichte, hat die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen und danach hat man es ja... eigentlich vergessen.

00:08:03: Ich weiß nicht, man hat sich ja nachrichtlich analytisch nicht mehr so sehr mit den US-Regionalbanken auseinandergesetzt.

00:08:09: Wir haben uns das mal noch mal näher angeschaut und es gibt eigentlich mehrere Gründe, warum dann eigentlich solche kleinen Beträge auch für so eine Verunsicherung sorgen.

00:08:17: Also, da gab es natürlich zum einen die Bemerkung von JP Morgenschef Jamie Diamond, der gesagt hat, na ja, wo eine Kaka-Lakel sind, da sind auch mehr natürlich relativ blumiges Bild, aber so nach dem Motto, wenn wir da so einzelne Banken haben, die was melden könnten, Nein, aber es gibt da, glaube ich, zwei, drei größere übergeordnete Themen, die die US-Regionalbank beschäftigen.

00:08:38: Da haben wir zum einen das Thema, dass erst mit der Pleite von der Silicon Valley Bank dem einen oder anderen Sparer aufgefallen ist, dass nicht alle Einlagen abgesichert sind.

00:08:46: Also auch bei dieser Science Bank Corporation, die jetzt hier im Zentrum dieser Geschichte in der vergangenen Woche war, da ist die Absicherungskwote nur rund fünfzig Prozent durch die US-Einlagensicherung.

00:08:56: Und klar ist natürlich, wenn es irgendwo Problemchen gibt und ich habe unversichertes Geld, das Gerät schneller mal in Wallow.

00:09:03: Ein ganz großes Thema in den USA ist auch, hatten hier auch einige Sparkassen und Genossenschaftsbanken trotz anderer Bilanzierung.

00:09:11: Da werden Verluste auf langlaufende Anleihen, die man gekauft hat, nicht durch die Bilanz gezogen, sondern die Anleihen werden als die halten wir einfach bis zur Fälligkeit klassifiziert.

00:09:21: Und dann muss ich, obwohl die Anleihen aufgrund der Zinswende deutlich unter Druck geraten sind, nicht mit Verlusten durch die Bilanz ziehen, sondern sage ich einfach, ja, da halte ich, dann kriege ich die zum Nennwert zurück, dann habe ich hier kein Problem.

00:09:32: Und die Summe dieser, ich nenn es jetzt mal, die Summe dieser Lücke zwischen den Kursen der Anleihen und ihrer Rückzahlung, also das, was nur als mögliche Verluste, wenn man sie sofort verkaufen würde, vereinnahmen müsste, das sind halt zwei Billionen in den USA.

00:09:48: Also da kommt schon ein bisschen was zusammen.

00:09:50: Weiteres betrifft auch nicht nur regional Banken, aber auch regional Banken.

00:09:55: Ein weiteres Thema ist, dass die Geldmark-Fonds in den USA eine viel größere Rolle spielen als hierzulande, wenn es bei Sparern drum geht, wie ich mein Geld anlege.

00:10:05: Und das ist ein... Thema, was glaube ich in den kommenden Jahren auch in Deutschland spannender werden könnte, weil wir hier auch einige Akteure haben, die Stärke auf Geldmarktfonds setzen bei der Anlage von ihren Retail-Kunden.

00:10:17: Also in den USA ist das Volumen von Geldmarktfonds in den letzten fünf Jahren von fünf auf sieben, fünf Billionen gestiegen.

00:10:24: Die Einlagen der Banken sind aber mit achtzehn Billionen immer noch auf dem gleichen Niveau wie vor drei Jahren.

00:10:29: Also da hat diese kleinere Bankenkrise dafür gesorgt, dass die Zuflüsse zu Banken mehr oder minder verebben.

00:10:36: Und die Geldmarktfonds, die wachsen halt weiter.

00:10:39: Und ja, Retail-Einlagen oder Einlagen generell, die sind nun mal für die Refinanzierung insbesondere von Regionalbanken total wichtig.

00:10:47: Und es zeichnet sich einfach ab, dass diese Einlagenrefinanzierung schwieriger wird und teurer.

00:10:52: Und Geldmarktfonds haben nun mal ein überzeugendes Konzept, insbesondere wenn sie in Passivkonstruktion stecken.

00:10:58: Ich bekomme das, was der Geldmarkt, Schrägstrich, die US-Notenbank gerade zahlt, abzüglich ein paar Basispunkte, fairer Deal.

00:11:06: Und das starke Wachstum der Geldmarktfonds hat diesen Banken und insbesondere den Regionalbanken die Refinanzierung etwas erschwert.

00:11:13: Und das ist da nicht dieses eine große Ding, sondern das sind so mehrere Dinge, die zusammenkommen.

00:11:19: Aktien laufen seit Jahren nicht mehr.

00:11:21: Ich schleppe vielleicht ein paar Droh-Verluste mit mir zu holen, wenn ich die Anleihen verkaufen muss.

00:11:26: Wenn ich die Anleihen, die unter Wasser stehen, verkaufen muss, weil vielleicht meine Einlagen abgezogen werden, dann werden sie eben doch zuverlusten.

00:11:34: Ich habe Refinanzierung wird schwieriger und das ist dann so eine gemengene Lage.

00:11:38: wo es dann, glaube ich, auch schon mal Kleinigkeiten sein können, die Nervosität auslösen.

00:11:42: Das ist natürlich so ein Fünfzig Millionen-Verlust in einem Quartal bei einer Bank.

00:11:46: Eigentlich kein Ding, aber da fällt einem wieder ein.

00:11:50: Ach, wir haben doch eigentlich drei, vier, fünf Themen hier, die uns belasten.

00:11:53: Und ich glaube, das erklärt so ein klein wenig, was der vergangene Woche passiert ist.

00:11:57: Okay, verstehe.

00:11:58: und aber letztendlich dieses dieses Thema mit den Geldmarktfonds, das ist auch aus meiner Sicht ein Thema, was früher oder später auch bei uns ankommen wird, weil je je stärker der spread zwischen dem Zins, den ich bekommen kann, wenn der Geldmarktfonds ist versus mein.

00:12:13: schlecht verzinztes Tagesgeld oder Konto, was in der Regel ja gar nicht mehr verzinzt wird, von meiner Hausbank, desto eher ist natürlich die Tendenz auf einen so einen Geldmarkt von Thema zu gehen.

00:12:24: Und es wird ja auch von ältlichen Plänen hier Trädtel Republikum Co.

00:12:28: sehr stark propagiert.

00:12:29: Und man muss auch berücksichtigen, dieses nervige Zinshopping habe ich dann auch nicht mehr.

00:12:35: Ich muss eben nicht nach einem Jahr oder einem Dreivierteljahr, sondern Zins dann wieder die Bank wechseln oder das Geld hierher schieben, sondern ich schiebe bis einmal auf den Geldmarktfonds und da lass ich liegen.

00:12:45: Und wenn man überlegt, wie sensibel insbesondere Reifeisenbanken und Sparkassen bei dem Thema digitale Euro auf diese eventuell abfließenden Guthaben auf das Zentralbankgeld reagiert haben, bis heute, so ein Riesendiskussion und Streitpunkt zwischen den Banken oder EZB, Dann muss man sich überlegen, wie passiert eigentlich das Gleiche, wenn die Kunden im großen Stil die Gelder abziehen von den kleinen Primärbanken, mangelse attraktiven Zinsen zu diesem Geldmarktfonds?

00:13:22: Ich glaube tatsächlich, da bist du komplett auf der richtigen Pferde.

00:13:26: Geldmarktfonds sind ja bedingt auch durch die langjährige Null- und Niedrigzinsphase.

00:13:32: Auslaufmodell gewesen eigentlich.

00:13:33: Und in Deutschland, ich hab mal reingeschaut, im Retail-Bereich reden wir da von sechzig Milliarden oder so, die da drin liegen in Geldmarktfonds.

00:13:41: Aber wir haben ja gesehen, einige Fintechs haben ganz dezidiert darauf gesetzt, zu sagen, wir bieten jetzt mal ein Produkt an, indem wir sagen, lieber Retail-Anleger, du bekommst hier immer den Geldmarktzins letztendlich, minus paar Punkte.

00:13:55: Und nicht zu vergessen, auch einige größere Akteure, insbesondere Trade Republic, kamen ja mit dem Versprechen.

00:14:01: Bei uns gibt es immer den EZB-Einlagenshins.

00:14:05: Und wir werden gleich noch über Trade Republic sprechen.

00:14:08: Aus dem Jahresabschluss, den Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr ab dem Jahr.

00:14:25: Die reichen ja größere Beträge an Geldmarktfonds direkt durch.

00:14:29: Und das Versprechen ist ja da auch.

00:14:31: Hier gibt es den ECB Geldmarktfonds.

00:14:33: Also im Grunde genommen das, was auch die Geldmarktfonds versprechen.

00:14:36: Und ich glaube, das adressiert einen Punkt tatsächlich, weil im Schnitt kassieren deutsche Retail-Einläge auf ihre täglich fälligen Einlagen.

00:14:43: So Null, fünf, Null, fünf, fünf Prozent im Moment.

00:14:47: Der Einlagen sind das grob das Vierfache davon.

00:14:51: Das Einlagenbeter war nicht sonderlich hoch, so zinssensibel, wie man glaubt, waren die Leute in diesem Zinserhöhungszyklus nicht.

00:14:58: Ich glaub aber nicht, dass das die nächsten drei bis fünf Jahre so bleiben wird.

00:15:02: US-Verhältnissen sind wir, was Geldmarktfonds angeht, noch sehr weit entfernt.

00:15:06: Aber ganz viele Dinge laufen uns ja in den USA einige Jahre voraus.

00:15:10: Und ich glaube tatsächlich das Thema, dass die Geldmarktfonds verpackt in ETFs, ein echter Wettbewerb werden für die Banken.

00:15:18: Das wird in den kommenden Jahren kommen.

00:15:20: Jetzt sind es sensitiver, die Anleger werden und offen gestanden.

00:15:24: einem Geldmaktor verdient, die Bank so gut wie nichts.

00:15:28: Also die Provision ist ja extrem mickrig da, wenn es um ETF-Lösungen geht.

00:15:33: Und ja, das könnte die GOV von Banken schon verändern, wenn es da eine ähnliche Bewegung gibt, wie es das in den USA in den vergangenen Jahren gibt.

00:15:42: Ja und du hast richtig gesagt also in vielen Bereichen ist uns die USA ein paar Jahre voraus.

00:15:49: Wie sind die Entwicklungen dann bei uns mit einem Zeitverzug.

00:15:54: Das ist ein Thema was die Gemeinde Premier Bank.

00:15:58: auf dem Radar haben sollte.

00:15:59: Und jetzt haben wir gerade über die Republik gesprochen.

00:16:02: Ihr habt ja auch beeindruckende Wachstumszahlen herausgefunden und Profizahlen, wo man auch das immer nicht abtun kann nach dem Motto, die verdienen ja nix, sondern die wachsen und das profitabel, was ja dann auch nochmal eine Gefahr wie normale Primaebank darstellt.

00:16:19: Jetzt mal Schluss mit schlechter Laune, schlechte Nachrichten und irgendwelchen Doomsday-Geschichten.

00:16:24: Trade Republic hat seinen Abschluss.

00:16:27: Dreiundzwanzig vierundzwanzig veröffentlicht am vergangenen Wochenende.

00:16:31: Und ja, also das ist das Geschäftsjahr, was bis September vierundzwanzig geht.

00:16:34: Also wir reden hier über ein Lack von einem Jahr zum Geschäft, was noch relativ wichtig sein wird, wenn man das Ganze abbinden gleich.

00:16:42: Und die Zahlen waren schon fulminant.

00:16:44: Also es gab eine Steigerung von ungefähr drei Viertel bei den Erträgen auf ungefähr dreihundertvierzig Millionen Euro.

00:16:52: Und das war ja ungefähr die Periode, in der man die Kundenzahl von vier auf acht Millionen gesteigert hat.

00:16:58: Also acht Millionen Kunden hatten sie im Januar.

00:17:00: Fünfundzwanzig genannt und hundert Milliarden Assets.

00:17:03: Also es dürften so bis Ende September geht.

00:17:06: Wahrscheinlich so siebenhalb Millionen Kunden und achtzig, neunzig Milliarden Assets gewesen sein, die man zum Ende des Geschäftsjahres hatte.

00:17:12: Und das wirklich Interessante daran, fanden wir, sind zwei Dinge.

00:17:18: Zum einen sind die Personalkosten kaum noch gestiegen.

00:17:21: Und die sonstigen Kosten auch nicht so stark.

00:17:24: Also man hat eine Menge Verwaltungsaufwendung.

00:17:27: Ja, aber da vermuten wir, dass das viel Marketing ist.

00:17:30: Aber die Erträge sind schlicht und ergreifend deutlich schneller gestiegen als die Kosten.

00:17:33: Weshalb man da... unter dem Strich einen Jahresüberschuss von thirty-fünf Millionen Euro verbucht hat in einem Jahr, in dem man fulminant gewachsen ist.

00:17:42: Und wenn wir, haben wir hier schon oft darüber gesprochen, in den vergangenen Jahren mit Leuten aus der Banken und klassischen Broker Szene gesprochen haben, dann hieß es immer, die haben ja eine Freibierstrategie mit ihrer Karte und mit ihren kostenlosen ETF-Sparplänen oder gegen ihre nur ein Euro pauschale Sparpläne oder Transaktion.

00:17:59: Ja, wenn wir Freibier hier ausschenken würden, dann hätten wir auch ein tolles Kundenwachstum.

00:18:03: Ja, jetzt zeigt sich am Jahresüberschuss, es funktioniert, das Geschäft skaliert und es wird auch richtig Geld damit verdient, obwohl man immer noch in einer rasanten Wachstumsphase ist.

00:18:13: Wir meckern und moppern ja gerne, wo man sagen muss, das Geschäft skaliert offensichtlich und was noch hinzukommt.

00:18:20: Wir reden hier über ein Zeitraum bis September, Man kann sich ja die Umsätze an der LS Exchange anschauen, an diesem elektronischen Handelsplatz und der ist ein sehr guter Proxy für die Geschäfte von Trade Republic, weil Trade Republic ja seine Geschäfte über die LS Exchange abwickelt.

00:18:38: Und da lässt sich feststellen, in der Periode seit Ende dieses jetzt berichteten Geschäftsjahres bis heute Ende September ist ja das neue Jahr abgelaufen.

00:18:48: Da dürften sich nach unserer groben Schätzung die Erträge mindestens nochmal verdoppelt haben.

00:18:55: gegenüber heute zumindest deute da die umsatzentwicklung darauf hin weil auf der elix exchange noch mal mehr als ungefähr doppelt so viel gehandelt worden ist wie in der periode davor.

00:19:06: also Hut ab zu dem, was da läuft.

00:19:08: Ja, und jetzt vielleicht jenseits von den Marketingaufwendungen, die ja sehr variabel sind beim Hoch- als auch runterfahren, haben die ja oder tragen die eine Kostenstruktur, sowohl Personalkosten als auch Artikosten vor sich her, die extrem schlank ist im Vergleich zu einem etablierten Anbieter.

00:19:27: Und das ist natürlich auch eine Herausforderung, dass sie, dass sie auf der einen Seite so kosteneffizient unterwegs sind und gleichzeitig natürlich natürlich dann diese Kosteneffizienz in Form von attraktiveren Preisen im Endkunden geben können.

00:19:41: Und wir haben ja, ich habe die Tage bei LinkedIn interessante Infografie gesehen, dass irgendwie fünfzig Prozent aller Neukundendepots seit Jahren bei der Republik landet.

00:19:52: Das ist natürlich auch ein Wachstumsproblem bei den etablierten Banken.

00:19:56: Jochen, hättest du im Sommer unsere große Kundenserie gelesen und hättest nicht deine Zeit in irgendeinem Liegestuhl, einem Mittelmeer verbracht, dann hättest du genau das auch schon bei uns nahtlesen können.

00:20:06: Wir haben uns tatsächlich diese Depot-Öffnungszahlen auch mal angeschaut und es ist tatsächlich so.

00:20:10: Also von diesem Boom, der im Jahr two-tausend-neunzehn-zwanzig eingesetzt hat, haben die etablierten Akteure nur unterdurchschnittlich profitiert und lässt sich anhand der offiziellen Zahlen tatsächlich mindestens fünfzig Prozent des Wachstums Trade Republic zuschreiben.

00:20:27: Das ist ein bisschen schwierig, weil natürlich in der Statistik keine Einzelbanken drin sind, sondern das verschwindet dann in Kredit- und Regionalbanken, Großbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken.

00:20:40: Aber was sie sagen lässt, ist das Wachstum in den etablierten Bereichen, Großbanken, Sparkassen, Genossenschaftsbanken war in diesem Depotbereich überschaubar, fand größtenteils eigentlich nur bei DKA und Unionstadt.

00:20:52: Und alle anderen schauen da in die Röhre, da ist sehr sehr viel ein Trade Republic gegangen.

00:20:57: Jetzt bin ich mal gespannt, ob unser Hörer oder unser Hörerin genau die gleiche Reaktion haben, wie ich, dass man die interessante Nachricht einfach schichten der Grafen aufgrund des Urlaubs oder des sonnigen Wetters überlesen hat.

00:21:11: Eins muss man natürlich noch sagen, ich sehe regelrecht vor mir die Hörerinnen und Hörer aus den klassischen Branchen, die sagen, ja, aber was ist denn, wenn das Payment for Order Flow Verbot kommt?

00:21:21: Dann möchte ich aber mal wissen, wie das Geschäftsmodell von Trade Republic aussieht.

00:21:25: Ehrlich gesagt, Das wüsste ich auch ganz gerne.

00:21:27: und tatsächlich schlüsselt Trade Republic, dass zustande kommen der Provisionserträge nicht so richtig auf.

00:21:33: Also da kann man nicht wirklich rauslesen aus dem Abschluss, wie groß die Abhängigkeit da ist.

00:21:40: Man ahnt natürlich, die Rückvergütung müssten ein sehr großes Thema sein.

00:21:45: Und man ahnt natürlich auch diese Pivots in Richtung Private Equity und Online

00:21:49: etc.,

00:21:50: die da im Moment stattfinden.

00:21:52: Die haben natürlich auch was mit der Diversifizierung der Ertragsbasis zu tun.

00:21:56: Allerdings nochmal diese Zahl, thirty-six Milliarden Euro, die da in Form von Dry Powder liegen.

00:22:02: bei Partnerbanken oder Einlagen insgesamt der Kunden, da kann man sich natürlich auch denken und das, was man da mit den Partnerbanken macht, das geht in den Provisionsertrag rein, nicht in die Zinserträge.

00:22:14: Da kann man sich natürlich auch denken, also wenn ich mit thirty-six Milliarden Einlagen hantieren kann, da habe ich schon eine relativ machtvolle Position daraus was zu machen, selbst wenn ich meinen Kunden verspreche.

00:22:24: Es ist natürlich nicht so gut für die Marge.

00:22:26: Ihr kriegt ja mindestens den EZB Zins.

00:22:29: Aber das kann sich natürlich auch zu einer sehr hübschen Einnahmequelle entwickeln bzw.

00:22:34: dürfte jetzt auch schon eine sein.

00:22:36: Ja, und die Tatsache, dass sie natürlich jetzt, wie du richtig sagst, links und rechts neue Produkte, neue Features an Kündigen beziehungsweise schon live gebracht haben, zeigt ja, dass sie sich auf den Tag vorbereiten, wo Dispanment for Order Flow ertrag auf null geht oder deutlich einbricht und da zumindest eine Fallback-Strategie auf der Auftragsart haben.

00:23:00: Und ihr habt irgendwie eine spannende Geschichte gemacht zu den siebenundzwanzig Leben der Norisbank.

00:23:05: Ja, richtig.

00:23:06: Wir wollten ja jetzt, nachdem wir am Anfang gemoppt haben, eigentlich nur gute Nachrichten noch im Podcast bringen.

00:23:12: Und die Norisbank ist tatsächlich ein Phänomen, von der man sagen muss, also Wahnsinn, was die Zinswände aus Instituten machen kann.

00:23:22: Also die Norisbank ist vielleicht auch gar nicht mehr so geläufig, war ein Institut.

00:23:27: dass in der era josef ackermann vor ungefähr zwanzig jahren zwei tausend sechs war das von der deutschen bank erworben worden ist.

00:23:34: die deutsche bank war ja mal sehr übernahme hungrig im retail banking so.

00:23:39: dann kam aber irgendwann die richtig große postbank ja noch jahre später dazu und irgendwie ist das mit der norisbank ja so im konzern ein wenig versandet.

00:23:48: man hat die dann zwei tausend zwölf zu einer reinen online bank umgebaut und hundert filialen dicht gemacht.

00:23:54: also dass die norisbank mal knapp hundert filialen hatte weiß man ja mittlerweile auch nicht mehr.

00:23:59: So dann wurstelte die immer mit drei, vier später fünfhunderttausend Kunden herum.

00:24:06: Sollte dann Zitat Vorbild und Test Labor für den technologischen Umbau der Deutschen Bank Privatkunden sparte werden, dann sollte sie mal irgendwann eng mit der mit dem Loyalty Fintech Juna der Deutschen Bank verzahnt werden.

00:24:21: War da so eine Phase, da wurde die Noris Bank so ein bisschen als Super Tech Lab herumgereicht, auch in Journalisten Hintergrundgesprächen und man dachte immer, demnächst geht es dann da ab.

00:24:30: Was aber war im Alltag fast nur Verluste.

00:24:33: Die Cost-Income-Ratio kamen im Jahr two-tausend neunzehn bei hundertfünfzig Prozent raus.

00:24:39: Verluste geschrieben, achtzehn Millionen.

00:24:42: Und irgendwann randen da laut Geschäftsbericht auch nur noch ungefähr sechzig Mitarbeiter rum.

00:24:47: Also man hat das Ding sowohl was Filialen als auch Personal angeht, komplett runtergedimmt.

00:24:54: gelestert wurde, dann immer eigentlich ist das eine Postbank, die noch so ein bisschen ein Norisbank-Anstrich hat digital, so technologisch.

00:25:01: So, dann aber Zinswände.

00:25:04: und wenn man jetzt mal in die letzten beiden Abschlüsse der Norisbank reinschaut, Dreiundzwanzig und Vierundzwanzig, dann stellt man fest, die Cost-Income Ratio ist mittlerweile nicht mehr bei Hundertfünfzig und auch nicht mehr bei Hundertzehn, wo sie zwanzig, einundzwanzig war, sondern sie ist plötzlich bei.

00:25:20: Dreißig Prozent, ja.

00:25:22: Dreiundzwanzig und vierundzwanzig.

00:25:24: Und statt Verlusten liefert man jetzt plötzlich siebzig Millionen Gewinn bei der Deutschen Bank ab, über eine Gewinnabführung jedes Jahr, zumindest in den letzten zwei Jahren.

00:25:33: Und man denkt natürlich Wahnsinn, so viel hat man da eigentlich gar nicht gemacht, sondern das ist einfach eine Funktion der Zinswände.

00:25:40: Da liegen vier, vierenhalb Milliarden Einlagen rum, Tendenz steigen, zuletzt waren es sowieso sogar vier Komma acht.

00:25:46: Ja und mit den Einlagen, wenn man kein allzu großes Aktivgeschäft hat, konnte man arbeiten, die kann man intern verleihen.

00:25:53: Und an die Deutsche Bank, man kann die auch direkt anlegen und urplötzlich habe ich einen richtig krassen Zinsüberschuss.

00:26:00: und kann die Kundenbeziehungen profitabel gestalten und hübschen, Gewinn abliefern.

00:26:05: Ich glaube, der Satz des Passivmanagement und das Passivgeschäft entscheidend ist für viele Bankergebnisse.

00:26:11: können weder unsere Leserinnen und Leserinnen auch unsere Hörerinnen und Hörer wahrscheinlich hören.

00:26:14: Aber die Norisbank liefert ein ganz wunderbares Beispiel dafür ab, dass es genauso sein kann.

00:26:21: Defizitäre Bank, wo ich eigentlich gar nicht weiß, wo ich strategisch mit hin will.

00:26:25: Dann macht es auf einmal Klick, die Zinswende kommt und das Ding in Erwirtschaftung ist siebzig Millionen im Jahr und hat eine dreißig Prozent Cast Income Ratio.

00:26:34: Beeindruckend, aber das sind wir wieder bei dem Thema der Regionalbank in USA.

00:26:38: Wenn dann irgendwann dieses Volumen wegbricht, weil die Kunden sagen, ich gebe das doch lieber auf einen noch besser verzinsten Tagesgeld, Geldmarktfonds mit EZB-Fetzeln, dann sind die Probleme wieder da.

00:26:51: Das

00:26:52: ist wohl wahr.

00:26:53: Ich glaube, diese Sache mit dem Testlabor, von der die Deutsche Bank früher mal sprach, das ist die Norisbank ein Stück weit immer noch.

00:27:01: Also es ist so die reine Digitalmarke.

00:27:04: die man hat und man arbeitet mit der Noris Bank auch sehr viel, wie sich dem Geschäftsbericht entnehmen lässt, auf Plattformen.

00:27:11: Beispielsweise, wenn es um Girokonte, neuer Öffnung geht oder Tagesgeldaktion oder sonst was in der Richtung, weniger im Kreditbereich, das wird sogar eher schwächer.

00:27:18: Und es ist natürlich klar, dass wenn man da mit stinken will, auch als Deutsche Bank, als Deutsche Großbank.

00:27:25: will man unter Umständen nicht mit seinen Markennamen Deutsche Bank und Postbank arbeiten, weil klar, wenn ich da irgendwas Fettes auslobe, dann kommen natürlich die Millionen Postbank oder Deutsche Bankkunden und stellen vielleicht die Frage, warum kriegen die das und warum kriege ich das nicht?

00:27:40: Und da habe ich natürlich mit der Norisbank eine Marke, mit der ich insbesondere auf Vergleichsportale in Kooperation gehen kann, ohne da meine Marke zu schädigen.

00:27:50: Abschließend.

00:27:51: Eine Frage.

00:27:52: Es gibt doch jetzt die neuen Uni Kreditzahlen.

00:27:55: Und gibt es da irgendwas, was hinsichtlich ECOBA kommuniziert wurde?

00:28:00: Ja, jetzt fallen wir natürlich zum Schluss wieder eine Klippe runter.

00:28:03: Also ich bin natürlich auch am Mittwochmorgen um viertel vor sieben habe ich vorm Rechner gesessen und auf die Präsentation der Uni Kredit gewartet.

00:28:13: Und da sind natürlich zum einen die deutschen Zahlen drin, was die Hypovereinsbank hier so macht und was die Uni Kredit in Italien gemacht hat.

00:28:20: Aber das ganz große Interesse galt natürlich von mir, was gibt es an Informationen zum Commerzbankstake?

00:28:25: Ich meine, der ist mittlerweile zehn Milliarden Euro wert an der Börse.

00:28:29: Der kostet Absicherungskosten, weil Ortshell ja immer sagt, wir sichern das ab.

00:28:36: Was bringt der eigentlich, wie verändert das die ganze Kapitalstruktur?

00:28:41: Und das Blöde ist, um fünf nach sieben, als ich es mir angeschaut hatte, war ich halt so schlau wie vorher.

00:28:46: Also die Unikredit geizt mit belastbaren Angaben, was sie diese Position eigentlich kostet, was sie gezahlt hat und was sie bringt.

00:28:57: Also das ist so wirklich die Ich sage mal Bröckchenstrategie.

00:29:02: Es heißt dann mal an einer Stelle, naja, wir hatten negative Einmal-Effekte beim Handelsergebnis unter anderem wegen der Absicherung der Commerzbank.

00:29:10: Also diese Einmal-Effekte waren zwei Hundertfünfzig Millionen ungefähr.

00:29:13: Ist das jetzt eins zu eins zu übersetzen?

00:29:15: Keine Ahnung.

00:29:16: Dann heißt es, wie schon im August wurde wiederholt, na das ganze Manöver senkt unsere Kernkapitalquote um Hundertfünfzig Basispunkte und nicht nur um Hundertzehn, wie wir dachten.

00:29:27: Es ist jetzt ungefähr ein Delta von der Milliarde.

00:29:30: Also wenn ich thirty-fünf Basispunkte weniger habe, an Eigenkapital, all other things equal, reden wir von der Milliarde.

00:29:36: Ist jetzt auch schon mal ein Thema.

00:29:39: Und dann gibt es die Aussage, na ja, unsere Beteiligungen, Alpha Bank und Commerzbank, die liefern ab im Jahr two tausend siebenundzwanzig jetzt neu eine Milliarde zusammen an Gewinn ab.

00:29:51: Vorher waren es nur achthundert in unserer Prognose.

00:29:54: Alles so Bröckchen, wo ich sagen kann, ja gut, nächstes Jahr geht's ab, dieses Jahr nettet sich vieles noch aus, muss ich konsolidieren, hab einmal Effekte.

00:30:03: Also so eine echte Kosten-Nutzen-Rechnung oder mal harte Zahlen, was kostet das?

00:30:09: Liefert die Uni Kredit nicht, bringt da nicht so richtig Transparenz rein, finde ich.

00:30:13: Ist natürlich irgendwo auch verständlich, weil wenn man die Daten kennt, würde man sich ja auch womöglich erpressbar machen, wenn man weiß, die Absicherung kostet ihn.

00:30:21: pro Quartal so und so viel, dann kann ich ausrechnen, wann vielleicht auch auf die Unikredite mal ein bisschen Druck aufkommt.

00:30:27: Ja, und die Frage ist natürlich, wenn wir mal nochmal eine Koalitur in Börsen bekommen sollten irgendwann, was passiert, wenn dann der... mittlerweile ja sehr, sehr gut gelaufen Kommerzbankkurs auch mal nach unten korrigiert.

00:30:40: Ist es vielleicht eine Chance nachzukaufen oder das Übernahmangebot zu machen oder gibt es dann Druck auf die Uni Kredit?

00:30:46: Nach dem Motto, jetzt misst aber hier mal eure Absicherungskosten in das Verhältnis setzen und dann sind die Kosten für das ganze Manöver ja doch relativ hoch.

00:30:57: Also mittlerweile übrigens ist die Kommerzbank schon in fünftel unter den höchstkursen aus dem spätsommer.

00:31:03: Wir waren schon bei.

00:31:04: Jetzt waren wir zeitweise unter dreißig.

00:31:07: Aber die vermutung liegt natürlich nahe.

00:31:10: Wenn es jetzt hier mal zu einem Kursrutsch kommt, das ist natürlich der superinteressante moment für die Unikreddit.

00:31:15: Zum einen.

00:31:17: Wenn es stimmt, dass sie vollständig abgesichert ist, ist das für sie neutral.

00:31:21: Dann werden die Puts, die man gekauft hat oder die Terminkontrakte, derivate wertvoller.

00:31:26: Dann sinkt natürlich der mögliche Preis, den ich zahlen muss, um die restlichen siebzig Prozent zu übernehmen.

00:31:31: Und ich habe keine bilanziellen Probleme in Sachen Goodwill Badwill, weil der Buchwert der Commerzbank ist ungefähr sechsundzwanzig Euro im Moment.

00:31:39: Und ich habe natürlich ein großes Interesse zu einem.

00:31:42: Kurs zu kaufen oder vielleicht eine Hübernarme zu vollziehen, der unter dem Buchwert liegt, weil ich dann ein Lucky bei mache und kein Gutwill in die Bilanz nehmen muss.

00:31:51: Also tatsächlich sollten wir da jetzt mal runter ticken, dann wird es äußerst spannend in dem Zusammenhang.

00:31:56: Aber eine Prognose zu wagen, wie der Hase weitergeht, die war schon in den letzten Jahren zu scheitern.

00:32:01: Vorteil, da lassen wir uns jetzt nicht zu hinreißen.

00:32:04: Kleiner Sidekick zu dem Thema noch, völlig in Vergessenheit geraten, ist ja wie da die Geschäfte der Hypo-Vereinsbank laufen.

00:32:12: Und das war, tatsächlich ist das eigentlich auch eine sehr langweilige Vorstellung.

00:32:16: Quartal für Quartal schaut man rein.

00:32:18: Wie läuft es bei der Hypo-Vereinsbank in München?

00:32:21: Und die hat auch im dritten Quartal wieder eine halbe Milliarde Netto-Gewinn erwirtschaftet.

00:32:27: Die Cast-Income Ratio steht bei neun dreißig Prozent.

00:32:31: Die Eigenkapitalrendite bei ungefähr zwanzig Prozent.

00:32:34: Das sind natürlich für den deutschen Bankenmarkt.

00:32:38: Phänomenale Zahlen haben wir hier auch immer wieder mal erwähnt.

00:32:42: Natürlich auch um den Preis, dass da permanent auch Mitarbeiter verschwinden.

00:32:47: Jedes Quartal habe ich da auch.

00:32:48: Fünfzig oder hundert FDs weniger als im Quartal vorher.

00:32:53: Aber die Zahlen zeigen schon.

00:32:57: dass man bei der Unikredit weiß, wie man eine ja auch nicht gerade kleine Bank-Einheit in Deutschland führt.

00:33:02: Jetzt ist da noch das Investment-Banking drin in München.

00:33:05: Teile des Investments-Bankings der Unikredit, das hilft natürlich auch.

00:33:09: Und ein bisschen Gestaltungsspielraum gibt es da auch.

00:33:11: Man weiß nicht, wie die Kosten umgruppiert werden.

00:33:14: Das ist schon ein bisschen was anderes als die Commerzbank und die Deutsche Bank, die beispielsweise ihre Zentralen in Deutschland in Frankfurt haben.

00:33:21: Möglicherweise gibt es da auch Spielräume, die deutsche Tochter.

00:33:24: Früher, glaube ich, ein bisschen schlechter, inzwischen ein bisschen besser aussehen zu lassen.

00:33:27: Aber Unterstrich bleibt schon, da hat die Uni Kredit gute Argumente, dass man weiß, wie man Banking in Deutschland hoch profitabel betreiben kann.

00:33:35: Ja,

00:33:35: absolut.

00:33:35: Das

00:33:36: ist doch ein schönes Ende für ein Podcast, oder?

00:33:38: Absolut.

00:33:39: Also, Kostinkamperäche von der Norisbank, Kostinkamperäche von der HVB.

00:33:44: Beeindruckend.

00:33:44: Also, Banking in Deutschland lässt sich offensichtlich sehr, sehr profitabel darstellen.

00:33:49: schlecht gelaunt begonnen, mit guten Nachrichten geendet.

00:33:53: Und tatsächlich muss man ja auch als Abbinder da sagen, jeder dachte ja, im Jahr im Jahr wird.

00:33:58: das Jahr, wo die Gewinne wieder zurückticken.

00:34:00: Und eine Bank nach der anderen beweist auch im Jahr im Jahr, dürfte ein gutes Jahr werden, Risikoforsorge, immer noch relativ problemarmes Feld.

00:34:10: Also so kann es aus Sicht der Banken vermutlich weitergehen bis zum Jahresende.

00:34:13: Und dann

00:34:14: hoffen wir das Beste.

00:34:14: Danke Jochen.

00:34:15: Macht's gut.

00:34:16: Tschüss.

00:34:18: Ja, das war's wieder mit dieser Episode von Finanzszene der Podcast.

00:34:22: Wir sagen danke fürs Zuhören, freuen uns über Ihr Feedback unter redaktion at finanz-szene.de.

00:34:28: Kontaktmöglichkeiten auch über Threema in den Notes zu diesem Podcast.

00:34:32: Vielen Dank!

00:34:37: Redaktion und Host Christian Kirchner.

00:34:40: Coverdesign Elida Atelier Hamburg.

00:34:43: Produktion und Schnitt Podstars bei OMR Hamburg.

00:34:48: Musik, Liturgy of the Street von Shane Ivers www.silvermansound.com.

Über diesen Podcast

Jeden Montag begrüßen wir bei Finanz-Szene.de einen Gast aus der Banken- und Fintech-Branche, um ein aktuelles Thema zu vertiefen. Die Hosts sind Christian Kirchner und Heinz-Roger Dohms, Betreiber des erfolgreichen Branchen-Newsletters Finanz-Szene.de.

von und mit Christian Kirchner, Heinz-Roger Dohms

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